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Unterwegs mit "Jot drop"

Unterwegs mit "Jot drop"

Die Band hat in der Karnevalszeit viele Auftritte - zum Beispiel im Kardinal-Frings-Gymnasium in Beuel

Beuel. Zum Fastelovend gehören nicht nur verkleidete Jecken, sondern auch Musikgruppen, die auf den Bühnen der jecken Veranstaltungen unermüdlich für gute Laune sorgen. Um deren Arbeit kennen zu lernen, hat GA-Mitarbeiter Max Heier die Bonner Band "Jot Drop" einen Abend lang begleitet - unter anderem bei einem Auftritt im Kardinal-Frings-Gymnasium.

Nach einem Auftritt beim Prinzenempfang in der Sankt Augustiner Metro und einer Stärkung im "Gequetschten" - mit Schnitzel, Fritten und gemischtem Eis - machen sich "Jot Drop"-Sänger Michael Heidl, Keyboarder Christoph Bermpohl, Gitarrist Jens Konetzki, Akkordeonspieler Michael Weidenbrück und Schlagzeuger Stephan "El" Schell auf den Weg zu dem Gymnasium an der Elsa-Brändström-Straße.

Die drei Techniker Andreas "Backe" Klein, Michael Rose und Andre Rondorf komplettieren die lustige Truppe. Und Jessica Maurer, die sich als "Mutter der Kompanie" auch um die Fans der Band kümmert.

"Das wird ein Heimspiel", da ist sich Heidl schon vor dem Schul-Auftritt sicher. Da bis zum Gig noch ein bisschen Zeit ist, kann das Equipment in Ruhe neben der Bühne aufgebaut werden. "Ab und zu machen wir auch einen Probeaufbau", erklären Rose und Rondorf: "Damit es im Ernstfall schnell klappt."

Nach dem Auftritt der LiKüRa-Ehrengarde mit der LiKüRa-Prinzessin Claudia I. ist es endlich so weit: Die Band wird auf die Bühne gerufen. Jetzt muss alles ganz schnell gehen, damit die fünf Musiker auch sofort spielen können, wenn sie oben ankommen.

Während das Intro "Hey Kölle" schon läuft, sprechen sich die Techniker hektisch miteinander ab, wie sie den Transport der Instrumente am besten bewerkstelligen. "Wir nehmen erst das Schlagzeug, dann schnappen wir uns das Keyboard", sagt Rose. So wird's dann auch gemacht.

"Seid ihr alle jot drop?", ruft der Sänger Michael Heidl ins Mikrofon. Das Echo lautet verständlicherweise "Jaa!" Mit diesem Einstieg beginnt fast jedes Konzert von "Jot Drop". Da kommt die gute Stimmung fast von alleine.

Schon nach wenigen Minuten kocht der Saal. Und als Heidl endlich die "Schönste Frau vom Westerwald" besingt, stehen alle im Publikum auf, klatschen, singen und feiern fleißig mit. Nach einem 25-minütigen Auftritt und zwei Zugaben gönnen sich Heidl und seine Bandkollegen noch einen kurzen Schluck aus dem Bierglas, streifen die Tourjacken - warme, rote Anoraks - und Schals über und steigen in zwei Autos.

Es geht zum nächsten Termin - von Beuel aus fahren sie in den Rhein-Erft-Kreis, nach Bedburg-Kirchtroisdorf. "Wann ist der erste Ton?", fragt Gitarrist Konetzki. "23.15 Uhr?". Dann passt es gerade, denn laut Navi ist die Ankunftszeit 23.10 Uhr.

Im Festzelt ist die Stimmung, wie auch die Temperatur, auf dem Siedepunkt. Dreimal folgen die fünf Jungs den begeisterten "Zugabe"-Rufen, bevor auch hier Schluss ist. Nachdem die Musiker die Bühne verlassen haben, springen Rondorf und Rose auf die Bühne und tragen das fest verschraubte Schlagzeug und das Keyboard runter.

Nachdem die Mikros und Ständer eingepackt sind, geht's wieder ins Auto. Der Abbau ist in rekordverdächtigen 59 Sekunden geschafft, denn eigentlich steht jetzt noch ein weiterer Gig, diesmal in Köln, an. Per Telefon erfährt Heidl jedoch, dass dort Schluss ist. "Toll, dafür habe ich jetzt extra ein trockenes Hemd angezogen", sagt Konetzki.

Aber egal, man hört erst mal leise Ploppgeräusche im Auto, denn die Jungs gönnen sich ein Feierabendbierchen auf der Fahrt nach Hause. Ganz haben sie es dann doch noch nicht geschafft, denn in Bonn winken ihnen zwei junge dunkelhaarige Damen zu. Als Gentlemen, die sie sind, halten sie direkt an.

Doch es sind keine Fans, die Autogramme wollen, sondern zwei Berlinerinnen, deren Wagen nicht mehr anspringt. Nach einem kurzen Anschiebesprint ist endgültig Schluss, wenn auch nur für heute - denn viele Auftritte stehen ihnen noch bevor.