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Susanne II.: Wäscherprinzessin mit "Beueler Seele"

Susanne II. : Wäscherprinzessin mit "Beueler Seele"

Tief und sonor stimmte Käpt'n Reiner Burgunder "Leinen los, volle Fahrt" an. Doch nicht nur das Wasser verbinden Wäscherprinzessin und den Schiffer-Verein.

"Wir sind in Beuel alle eine große Familie, und du engagierst dich für unser Brauchtum und bringst den Menschen Freude", sagte Burgunder zu Wäscherprinzessin Susanne II. (Eyhoff). Sie bekam am Samstag den Verdienstorden des Schiffer-Vereins, die "Beueler Seele", verliehen. Auf den Leinen am Fahnenmast vor dem Nepomuk-Denkmal wehte zwar keine Wäsche, obwohl es zum Sessionsmotto "De Botze hänge op de Ling, ons Schäl Sick es e herrlich Ding" gepasst hätte. Stattdessen hatten die Schiffer zwischen zwei Verkehrsschildern eine Wäscheleine gespannt, um ihre Lieblichkeit zu empfangen.

Für die Wäscherprinzessin, die Wäscherinnen Franziska Sprenger und Tessa Steimel sowie das Gefolge um Obermöhn Ina Harder und das Damenkomitee der katholischen Frauengemeinschaft St. Josef zogen die Schiffer ihre Zylinder und verneigten sich. Hilde Lichtenberg, Urgestein der Beueler Weiberfastnacht, trug das Beuel-Gedicht vor. "Beueler Platt zu verstehen, fällt vielen schwer, nur die wenigsten können es noch sprechen", sagte Burgunder. Das Ende jeder Strophe saß allerdings bei allen perfekt: "Hier bin ich zu Huus." Vom Kirchturm von St. Josef spielte Andreas Strauss auf dem Carillons die Melodie von "Mir han en Wäscherprinzessin" und die Beueler Nationalhymne "In Beuel fladdere de Botze", gefolgt vom Stadtsoldatenlied "Ne Beueler Jong".

Den Orden "Beueler Seele" gibt es erst seit fünf Jahren. Seinen Ursprung hat er in einem Theaterstück, in dem "der Beueler Seele aus dem Herz gesprochen" wird. "Er ist für Personen gedacht, die sich um die Beueler Tradition und das Brauchtum mit Humor und Wortwitz oder mit christlich-sozialem Hintergrund in rheinisch katholischer Ausprägung besonders verdient gemacht haben", erklärt Claus Werner Müller vom Schiffer-Verein. Jährlich wird er nur drei Mal verliehen, zu seinen Trägern zählt beispielsweise GA-Fotograf Max Malsch und die "Beueler Nachtigall" Margret Tannhäuser. Die Wäscherprinzessin ist außer Konkurrenz, sie bekommt ihn umgehangen, sobald sie proklamiert ist.