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Auch die Neuen müssen schubbeln

Auch die Neuen müssen schubbeln

Vorstellabend der Poppelsdorfer Schlossmadämchen und -junker in Kessenich

Kessenich. Vier Schritte vor, dabei "schubbeln", also so tun, als würde man ein Kleid hin- und herwedeln, dann im Kreis drehen, in die Hocke, später auf der Stelle einen Kreuzschritt machen, dabei gilt übrigens rechts vor links, wieder "schubbeln": Das Tanztraining bei den Poppelsdorfer Schlossmadämchen und -junkern ist eine schweißtreibende Angelegenheit.

Das haben vor allem die sechs Neuen beim Vorstellabend der Karnevals-Tanzgruppe festgestellt. Nachwuchs können die Schlossmadämchen immer gebrauchen - und zum Glück mangelt es nicht an Tanzbegeisterten. Mitten in der Session, im Dezember, gab es schon einmal einen Vorstellabend, erzählte Sprecher Frank Pütz. Zu dem hatten sich mehr Interessenten gemeldet, als im Tanzraum des Tanzsportclubs Residenz Bonn 90 Platz hatten.

Die Neuzugänge mussten gleich auf die Tanzfläche: Chefin Marion Schurz studierte mit ihnen eine Choreografie ein, die auch schon bei Auftritten getanzt wurde. Das war nicht leicht, mitunter waren die Mittänzer oder auch die eigenen Arme oder Beine im Weg - aber schließlich war Schurz mit dem kurzen Tanz zufrieden.

Doch nicht nur Tanz stand auf dem Programm. Die Neuen lernten auch die Eigenheiten der munteren Truppe kennen: "Bei uns kommt kein Name zweimal vor", so Schurz. "Wer zuerst mit einem Namen in die Gruppe kommt, kann ihn behalten, alle anderen mit diesem Namen müssen sich einen anderen zulegen."

So soll verhindert werden, dass ein Name gerufen wird und sich drei Mädchen angesprochen fühlen. Außerdem gibt es Links und Rechts nicht. Bei den Madämchen heißt das Schwarz und Grün: Wenn man sich auf der Bühne gegenüberstehe, käme man mit den Richtungsangaben links und rechts zu leicht durcheinander, erklärt Schurz.

Ob sich Ute Scholl einen Künstlernamen zulegen muss, wird sich noch zeigen. Sie war mit ihrer ersten Tanzstunde auf jeden Fall zufrieden. "Ich wollte irgendetwas machen, um überschüssige Energie abzubauen", so Scholl. Ein Auftritt der Schlossmadämchen hatte sie dazu gebracht, sich anzumelden.

Conny Geilenkirchen hat übers Internet von dem Vorstellabend erfahren. Sie hat ihre Anmeldung nicht bereut - auch wenn sie sich die erste Stunde anders vorgestellt hatte: "Ich dachte, wir würden gleich mit mehr Leuten proben, und hätte vermutet, dass es ernster zuginge." Beiden Neu-Madämchen in spe hat es gefallen, und sie wollen gerne weiter mitmachen, wenn man sie dabei haben will. Kurios: Beide sind überhaupt keine Karnevalsjecken.