1. Narren-News
  2. Bonn

Abschied vom Karneval: Den letzten Cent schluckt der Rhein

Abschied vom Karneval : Den letzten Cent schluckt der Rhein

An Aschermittwoch werden die Portemonnaies im Fluss ausgewaschen. Fürs Finanzamt soll nichts übrig bleiben.

Ne, was war die Session kurz: Das nächste Mal wird es erst 2027 wieder so sein. Das hatte Stadtsoldatenkommandant Ralf Wolanski (2.v.r.) nachgeschaut, um es heute Vormittag den trauernden Narren am Rheinufer – verpackt in ein paar Artikel des Rheinischen Grundgesetzes – mitzuteilen.

Zum 144 Jahre alten Aschermittwochritual des Portemonnaieauswaschens kamen 35 Karnevalisten in Schwarz mit Zylinder oder Hut und Mantel sowie zehn Zuschauer in Zivil. „Das Wasser im Rhein steht heute so hoch wie nie. Et es wie et es“, so Wolanski und verwies mit „Wat fott es, es fott“ dann auf Artikel 4: „Wir haben es geschafft, alle Nüssele unters Volk zu bringen.“ Will heißen, das letzte Kleingeld floss in den Karneval. Wenn doch noch ein Cent übrig war, versank er gestern in den Fluten des Stroms.

Die Geldbörsen würden nur deshalb ausgewaschen, „damit fürs Finanzamt nichts mehr übrig bleibt“, versicherte Hauptmann Reinhold Hardebusch (links) mit Bonna Tiffany I. und Prinz Michael I. an seiner Seite. Früher sei man noch im Stresemann oder Frack ans Ufer gezogen. Da hat sich die Kleiderordnung etwas gelockert. Eins wissen traurige Narren genau: Am 11.11. geht es wieder los.