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Jecke Schulstunde: Der Bönnschen Sproch auf den Zahn gefühlt

Jecke Schulstunde : Der Bönnschen Sproch auf den Zahn gefühlt

Das Damenkomitees Lustige Bucheckern begeistert mit einer karnevalistischen Schulstunde. Margie Kinsky zog über die Männerwelt her.

Die Lustigen Bucheckern brauchten nicht lange, um Stimmung in ihre karnevalistische Schulstunde zu bringen. Schon nach den einleitenden Worten des "Hausmeisters" war das Eis gebrochen.

Zwar nicht in der Kayjass Nummero Null, aber ganz im Zeichen der legendären Schule, stellte das Damenkomitee ein abendfüllendes Programm im Saal des LVR-Museums an der Colmantstraße auf die Beine. Vor, ausverkauftem Haus spielten die etwa 30 aktiven jungen und älteren Damen an diesem Abend. In Null komma nichts waren ihre Karten vergriffen. "Wir spielen ja auch nur diese eine Vorstellung", sagt Alexandra Pfeiler vom Damenkomitee dazu. Keine zehn Minuten habe es gedauert, da mussten sie vermelden, dass der Abend ausverkauft ist.

Der Erlös geht wie in jedem Jahr an ein soziales Projekt. In diesem Jahr sind es die Herzkinder, die sich nach Abschluss der Session auf eine Spende freuen können.

Zurück zum Programm, denn dieses Stand am Abend im Mittelpunkt: In d'r Kayjass Nummero Null darf natürlich auch Lehrer Welsch nicht fehlen. In diesem Fall aber war es eine Lehrerin. In die Rolle schlüpfte die Präsidentin des Bonner Karnevals Marlies Stockhorst und unterrichtete nicht nur ihre "Grundschulklasse", nein auch das Publikum wurde immer wieder gefordert, mehr oder weniger bekannte Mundartbegriffe zu erklären. Immer mehr Begriffe verschwinden aus der Alltagssprache, sagte "Hausmeister" Pedell zu Beginn. Oft wissen nur noch die älteren Bonner, was ein Dilledötschje ist oder was es der Ausdruck Bahnschlage bedeutet. Beides Spiele aus der Kindheit. Dilledötsche ist eine Art Jojo, mit Bahnschlage wird eine Schlitterbahn, die die Kinder auf dem Gehweg im Winter bei Eis und Schnee selbst angelegt haben, bezeichnet.

Viele Begriffe wie Fisimatenten oder Schmalhans zogen sich durch das Programm, und immer wieder begleitet von bekannten Liedern. Natürlich kannte das Publikum jede einzelne Strophe.

Anders beim "Stargast" des Abends Margie Kinsky, weitgehend Hochdeutsch aber mit gewissem rehinischen Slang zog sie in rasantem Tempo über die Männerwelt her, bezeichnete Adam als "strunzdoof" und die bönnsche Sprache als "Geschenk Gottes". Die deutsche Sprache sei ihr als Italienerin damals schon sehr bekloppt vorgekommen. Als sie "einen Schuss in der Waffel" haben erstmals hörte, habe sie, wenn sie zu Besuch war, jedesmal geschaut, ob die Waffel ganz oder beschädigt gewesen sei. Das Publikum war begeistert und zollte dem gesamten Ensemble des Abends jede Menge Beifall.

Über alles stand die Frage: "Jiht et dat noch?"