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Alkoholisierte Funken: Der Rolls Royce unter den Karnevalswagen

Alkoholisierte Funken : Der Rolls Royce unter den Karnevalswagen

Mit diesem riesigen Prunkwagen, der auch das Gefährt von Prinz und Bonna in den Schatten stellt, wird am Rosenmontag die Gesellschaft der Alkoholisierten Funken durch die Stadt ziehen.

Für Überraschungen sind die Männer mit den quietschgelben Fräcken und den größten Mützen im Bonner Karneval immer gut. Aber mit ihrem Prunkwagen für den Rosenmontagszug haben die Alkoholisierten Funken diesmal den Vogel abgeschossen. Der Form nach handelt es sich um ein fahrendes Kölschglas mit aufgestülpter Prinzenmütze. Es ist mit zehn Metern Länge, vier Metern Höhe und 3,20 Metern Breite der größte und schwerste Wagen im Zug – zweistöckig mit Platz für 40 Jecke.

Die Details überzeugen: Es gibt eine Bierzapfanlage an Bord und eine Toilette. Vorne am Bug steht eine überdimensionale Kölschglas-Attrappe, über deren Rand Schaum quillt. Das funktioniert, weil unter dem Wagen eine Schaummaschine eingebaut wurde. Das Obergeschoss wird über einen Bieraufzug beliefert.

Der Wagen ist nicht nur durch seine Größe extrem auffällig, Dortmund-Fans werden auch an den Farben gelb und schwarz ihre helle Freude haben. Vorne prangt ein Neon-Schriftzug „Alkoholisierte Funken“, und die Prinzenmütze ist mit LED-Blinklichtern verziert. Außerdem ist eine Sirene installier, die ohrenbetäubenden Lärm macht.

Den Traum eines Karnevalswagens hat sich Miesen-Eigentümer Christoph „Stoffel“ Jolas erfüllt; geplant und erdacht wurde er von Philipp Krupp, dem 17-jährigen Sohn des Miesen-Geschäftsführers Jürgen Krupp. Bis der Wagen fertig war, hatten rund 25 Mitarbeiter 2500 Arbeitsstunden hineingesteckt. Dafür verbauten sie 5,5 Tonnen Stahl und verlegten 500 Meter Kabel. „Ich bin öfter schon mal in der Firma und interessiere mich für solche technischen Umbauten und Planungen“, sagte Philipp Krupp dem GA.

Kamelle hat der Rolls Royce der Prunkwagen am Rosenmontag natürlich auch geladen. Insgesamt sechs Tonnen Wurfmaterial werden von der selbst ernannten „Gesellschaft zur Bekämpfung der Nüchternheit“ gebunkert. Das zulässige Gesamtgewicht des Prunkwagens beträgt 18 Tonnen, sodass auch die Schwergewichte der Funkentruppe einen Platz bekommen können. Nettes Detail auch: In jeder Schütte für die Kamelle gibt es feste Halter fürs Kölschglas.

Bei den Funken sei damit das Ende der Bescheidenheit eingeläutet, falls es so etwas jemals bei ihnen gab. Das sagte jedenfalls Funken-Sitzungspräsident Rico Fenoglio, als der Wagen am Donnerstag bei einem bunten Abend Prinz und Bonna vorgestellt wurde und diese große Augen machten. Wie das Riesengefährt beim Zoch durch die Bonner Altstadt kommen soll, scheint allerdings noch ein Problem zu sein. Dem Fahrer des Zugtraktors wird einiges abverlangt werden. Die Generalprobe für den Rosenmontag absolviert das Gefährt übrigens an diesem Samstag beim Kessenicher Zug.