Ein Chronist mit lebhaften Erinnerungen

Bonn. Dieser Mann könnte die komplette Sessionseröffnung der Karnevalsgesellschaft "Wiesse Müüs" im Alleingang mit guter Stimmung versorgen: Wilfried Hemes, seit mehr als 47 Jahren Mitglied der Weißen Mäuse, und nun auch deren erster Ehrensenatspräsident. "Hat ja auch lange genug gedauert", scherzt Hemes.

Schließlich war er allein knapp 20 Jahre lang Senatsvorsitzender der Karnevalsgesellschaft der Polizei. Und nach so langer Zeit hat er natürlich einige Geschichten zu erzählen. Wie die aus dem Jahr 1953, als man ihm als Aufwecker nach einer langen Sessionseröffnung den Drink "Nikolaschka" empfohlen habe. "Cognac, Zitrone und gemahlener Kaffee, alles auf einmal trinken", berichtet er von der Mixtur.

Angeblich sollte die Mischung sogar wieder fahrtüchtig machen. "Das macht sie auf keinen Fall, und nüchtern eigentlich auch nicht", erinnert sich Hemes und lacht. Kein Wunder, dass Hemes sich nun auch an eine ausführliche Chronik der "Wiesse Müüs" heran gewagt hat. Präsident Hans-Peter Hausmann dazu: "Wenn er das nicht machen kann, wer denn bitte sonst?"

So wird der neue Ehrensenatspräsident in Zukunft noch eine Menge mit der Durchsicht alter Protokolle zu tun haben. "Falls die Chronik vollständig werden soll, ist da so bald kein Ende in Sicht", prophezeit er. Am Wochenende sammelte er gleich drei weitere wichtige Einträge für seine Sammlung: Arno Hübner, Wilfried Schumacher und Lars-Peter Hausmann, Sohn des KG-Präsidenten, wurden zu Ehrensenatoren ernannt.

Und selbstverständlich ließen es sich auch Prinz Klaus, seine Bonna Judith, Festausschusspräsident Horst Bachmann und Zugleiter Axel Wolf nicht nehmen, auf eine Stippvisite bei den Weißen Mäusen vorbeizuschauen. Also wieder etwas zum Notieren für Wilfried Hemes. "Aber nicht heute, heute wird erstmal die Eröffnung gefeiert", stellt der neue Ehrensenatspräsident klar.