Tollitätenempfang : Feuerwehrprinz kehrt bei Freunden ein
BONN Prinz Michael I. und Bonna Tiffany I. haben die Löscheinheit Bonn-Mitte besucht. Beim Empfang in der Wagenhalle von Bonns ältester Löscheinheit gab der Prinz ein Geheimnis preis.
In seinem jecken 33. Jahr als Feuerwehrmann in Bonn verriet Prinz Michael I.: Er hat sich mal einen ziemlichen Patzer geleistet. Er sollte ein Löschfahrzeug von Buschdorf nach Endenich überführen. Zwischendurch tankte er es in der Feuerwache 1 am Verteilerkreis voll, fuhr dann über die Autobahn bis zur Auffahrt Endenich und erhielt über Funk die Mitteilung, dass er Öl verlor. „Ich hatte den Tankdeckel offen gelassen“, erzählte er.
Zwei Autobahnauffahrten mussten gesperrt und die Ölspur gestreut werden, ein immenser Aufwand. „Damals ist mir das Herz in die Hose gerutscht.“ Heute könne er darüber lachen, so der Prinz. Er fühlte sich besonders geehrt über die Veranstaltung – aus gutem Grund: „Wir machen nicht jedes Jahr einen Prinzenempfang“, sagte Nico Janicke, Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Bonn-Mitte.
Ein Feuerwehrmann als Prinz sei nicht alltäglich, meinte Löscheinheitsführer Frank Henseler. Man ist sich außerdem freundschaftlich verbunden: Der ausgebildete Brandmeister Michael Cronenberg hatte vor drei Jahren das Jubiläumsfest zum 150-jährigen Bestehen der Einheit auf dem Münsterplatz moderiert.
Vor der ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehrleute ziehe sie den Hut, sagte Bonna Tiffany I. Sie stellte fest, dass sie mit 82 Jahren geballter Feuerwehrerfahrung umher reist: Neben Michael I. ist auch ihr Wachführer Hans-Josef Hoffmann von den Bonner Stadtsoldaten Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr, und das schon seit 49 Jahren.
Vielleicht funktioniert der „Feuerwehrprinz“ auch als Werbefigur – Janicke würde sich darüber nicht beklagen. „Viele wissen gar nicht, dass es die Freiwillige Feuerwehr gibt und dass man mitmachen kann“, sagte er. "Wir brauchen auch viele Quereinsteiger.“ Sie könnten zum Beispiel in der Verwaltung, bei der Öffentlichkeits- oder Jugendarbeit helfen.
Das Prinzenpaar blieb eine gute Stunde, ungewöhnlich lang. In der Wagenhalle hatte zuvor Oberbürgermeister Ashok Sridharan ein Grußwort gehalten, danach trat die Tanzsportgarde der KG Fidele Freunde Postalia aus Königswinter auf. Im Verlauf des Abends hörte man auch Sängerin Joana, die „Stimme aus Tannenbusch“, und die Rheinland-Fanfaren.
