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70 Jahre "Lustige Bucheckern": Gut geölt in die Session

70 Jahre "Lustige Bucheckern" : Gut geölt in die Session

Die mageren Kriegs- und Nachkriegsjahre haben das Damenkomitee zusammengeschweißt. Zum runden Geburtstag stellen die Bucheckern die Kinder-Bonna.

Im Haus der Springmaus haben sich am Sonntag rund 300 Karnevalisten gedrängt, um mit dem Damenkomitee der „Lustigen Bucheckern“ den Auftakt der Session zu begehen. Im Mittelpunkt stand dabei das 70-jährige Bestehen des Vereins, der 1947 von durch Not zusammengeschweißten Endenicher Frauen gegründet wurde – die namensgebenden Bucheckern dienten als Quelle für Speiseöl, das den Familien half, den Nachkriegswinter zu überstehen. „Diese Frauenpower ist heute noch da“, meinte Pressesprecherin Alexandra Pfeiler, die den Verein 2008 als Bonna Alexandra II. repräsentieren durfte.

Tochter Lara freute sich, der Session 2017 als Kinder-Bonna (Lara I.) vorstehen zu dürfen: „Normalerweise werden ein Junge von den Bonner Stadtsoldaten und ein Mädchen aus der Ehrengarde gewählt, deshalb hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet“, erklärte die 13-jährige Stadtsoldatin. Dass für sie eine Ausnahme von der Gewohnheitsregel gemacht wird, füllte sie sichtlich mit Stolz.

Laras Schwester ist ebenfalls im Verein aktiv, wo sich kaum jemand über Nachwuchsprobleme oder Generationenkonflikte beklagt: „Groß und Klein harmonieren bei uns. Besonders schön ist es, wenn sich schon die Jüngsten bei den Bühnenshows mit einbringen“, sagte die Pressesprecherin.

Die Eröffnung des Programms fiel ungewöhnlich aus – anders als sonst marschierten die aktiven Damen zusammen mit den Herren ein, die prompt für einen Sketch über „Gebrauchtmänner“ herhalten mussten. Nachdem einige Highlights aus den vergangenen Jahren präsentiert worden waren, befassten sich die Bucheckern mit dem jederzeit aktuellen Thema Werbung.

Marken von Duracell bis Persil wurden durch den Kakao gezogen, wobei letztere den Damen in Pinguinkostümen zu einer „sauberen Weste“ verhalf. Auf dem Höhepunkt der Veranstaltung zogen die Bucheckern auf der Bühne bei einer Persiflage auf den Film „Ganz oder gar nicht“ beinahe blank, was nur ein minutiös geplanter „Stromausfall“ verhindern konnte. Die musikalische Performance zum Abschluss wusste mit Evergreens wie „Born to Be Wild“ und „YMCA“ sowie einer Michael-Jackson-Interpretation von Stephan Eisel zu begeistern.