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Karneval im Stadtbezirk Hardtberg: Jecke Idee: Tollität für einen Tag

Karneval im Stadtbezirk Hardtberg : Jecke Idee: Tollität für einen Tag

Das Bonner Prinzenpaar hat mit den Karnevalisten in Duisdorf, Dransdorf und Lessenich gefeiert. So zelebrieren die Jecken den Sessionsbeginn.

Die Lessenicher Sterne verabschiedeten am Samstag den alten Kinderprinzen Kilian I. Und weil es keinen Nachfolger gibt, übernahm die Karnevalsgesellschaft (KG) die Idee der „Tollitäten für einen Tag“ von den Witterschlicker Alpenrosen. Die dafür ausgewählten Kandidaten wussten bis zum Abend nichts davon. Laut Inis Knott vom Vorstand der Sterne hatte man ihr Umfeld befragt, ob sie das Amt wohl auch übernehmen würden. René Bantes, Günther Meyer, Florian Mormann, Niklas Schlösser, Michael Kremser und Stephan Janoff spielten mit und sorgten mit ihrer Proklamation für einen unterhaltsamen Höhepunkt des Abends.

Sie schlüpften für ihre Rollen als Prinz René I., Bauer Jünther, Prinzessin – nicht Jungfrau! – Floriane I., Adjutant Niklas, Equipechef Stephan und Tanzmariechen Claudi in teils kuriose Kostümierungen und führten eine verrückte Show auf. Der Auftritt des designierten Bonner Prinzenpaares gleich im Anschluss konnte da nur schwerlich mithalten.

Ansonsten präsentierte die KG gleich zu Beginn ihre drei Tanzgruppen, die sich erfreulich gut entwickeln. „Das werden immer mehr Kinder“, sagte Knott. Inzwischen habe man mehr als 50 Tänzerinnen. Die Sternengarde marschierte ebenso auf wie die Dransdorfer Prinzengarde, die den Weg zur Lessenicher Mehrzweckhalle komplett uniformiert im Linienbus zurückgelegt hatte. Der Abend klang als „Jecke Danceparty“ aus, die vom Trio Joker Colonia eröffnet wurde, bevor ein DJ auflegte. Für die nächsten Jahre, sagt Knott, habe man schon Kindertollitäten im Blick. Ob die Nummer „Tollitäten für einen Tag“, die beim Publikum bestens ankam, trotzdem wieder ein Programmpunkt beim nächsten Sessionsauftakt sein wird, bleibt abzuwarten.

. Joker Colonia spielte auch in der Mehrzweckhalle an der Siemensstraße beim Sessionsauftakt der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft (GDKG). Dort tanzten zu Beginn die Kinder, und Sitzungspräsident Willi Baukhage verabschiedete Kinderprinzessin Shakira I., die in der vergangenen Session einen guten Job gemacht hatte. Später am Abend holten sich auch Prinz Tony und Prinzessin Tanja ein letztes Mal ihren verdienten Applaus ab.

Daneben gab es ein Bühnenprogramm mit dem designierten Bonner Prinzenpaar, Bulle Wuh, der Tanzgruppe Rheinlichter sowie Bodo und seinen Ballermännern. Das Damenkomitee Laach Duwe trat auf; zu später Stunde kam auch die Prinzengarde von Lessenich zurück, rechtzeitig für die Tombola und den Abschluss mit den Rheinlandfanfaren. Während des Abends wurden jede Menge Orden verteilt. Der nächste Termin der GDKG ist die Proklamation der neuen Tollitäten am Samstag, 25. November, und der Stammtisch am Dienstag, 28. November.

. Mit dem Auftritt des närrischen Nachwuchses starteten die Duisdorfer Karnevalsfreunde in die Session. Im Kulturzentrum Hardtberg begrüßte Moderator Christoph Schada bei der siebten „offiziösen“ Karnevalseröffnung der Bezirksverwaltungsstelle Hardtberg und der Hardtberger Senatoren den Musiker Joe Tillmann und seine „Bönnsche Pänz“. Die Kinder, die auch am Bönnsch-Unterricht des Festausschusses Bonner Karneval teilgenommen hatten, sangen einige Lieder, darunter als Premiere eine Umdichtung des Brings-Songs „Ne Kölsche Jung“ in „Ne Bönnsche Jung“. Als Zugabe stimmten sie „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss an. Als der ganze Saal in den Refrain einstieg, war das schon ein kleiner Gänsehautmoment für alle.

Tillmann stellte das jüngste Mitglied der Kindergruppe vor. Maximilia ist gerade einmal drei Jahre alt; sie ist über ihre großen Brüder dazu gekommen. Auf der Bühne gab sie sich schon so selbstbewusst wie die Großen. Zuvor waren die designierten Prinz und Bonna eingekehrt, und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Gisbert Weber begrüßte anstelle von Petra Thorand die Jecken. Der Hardtberg sei längst keine „karnevalistische Diaspora“ mehr, betonte er, und eigentlich nie gewesen, denn einige Karnevalsveranstaltungen, Damenkomitees und Prinzenshoppingtouren sowie der Lengsdorfer Karnevalszug hätten eine lange Tradition.

Das weitere Programm bestritten die Tanzgruppen Für uns Pänz aus Seelscheid und High Energy sowie die Unkeler Ratsherren. Die Veranstalter stellten sich außerdem dem Partysitzungs-Trend entgegen, indem sie mit Ne Schofför, Redner Fibbes sowie Schlabber und Latz gleich drei Redebeiträge im Programm unterbrachten. In Hardtberg hört man eben noch gerne zu.