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Paginnen des Prinzenpaares absolvieren Benimm-Trainingslager

Paginnen des Prinzenpaares absolvieren Benimm-Trainingslager

Ein Fehler kann das Gesamtbild stören - Festausschuss Bonner Karneval organisiert Kursus

Bonn. Aufmerksam verfolgen die jungen Frauen die Ausführungen von Horst Hanisch. Die Arme vor dem Oberkörper zu verschränken, gehe überhaupt nicht, erklärt der Persönlichkeits- und Etikette-Trainer.

In seinem Unternehmen habe sich dafür die Bezeichnung "Philipp Vier" eingebürgert. Zwar weiß er nicht, wieso, kann aber genau erklären, warum man "Philipp Vier" vermeiden sollte. Das wirke abwehrend und mache keinen guten Eindruck, so Hanisch.

Eine gute Figur zu machen, ist für Seminar-Teilnehmerinnen, Veronika Genn, Sarah Klein, Eva Baukhage, Theresia Klein, Vera Donisch und Caroline Freitag, besonders wichtig: Als Paginnen werden sie das Bonner Prinzenpaar begleiten.

Damit bei dieser ehrenvollen Aufgabe nichts schief geht, hat sich der Festausschuss Bonner Karneval etwas besonderes ausgedacht. Zum ersten Mal schickte er die Paginnen in ein Benimm-Trainingslager. Rund zwei Stunden wurden sie im Hotel Maritim von Etikette- und Persönlichkeitstrainer Horst Hanisch trainiert.

Als Pagin, so berichten die Frauen, muss man nicht nur Festabzeichen und Lotterielose verkaufen sowie das Prinzenpaar begleiten. "Man ist auch moralischer Beistand", sagt Veronika Genn. Sarah Klein fügt hinzu: "Man muss eine breite Schulter und ein offenes Ohr haben". Damit hat Klein schon viel Erfahrung. Bereits im fünften Jahr begleitet sie das Prinzenpaar.

Für Veronika Genn, Caroline Freitag und Vera Donisch ist es das erste Mal. Klar, dass sie aufgeregt sind. "Man weiß nicht genau, was auf einen zukommt", meint Genn. Klein kann sie beruhigen: "Nach einer Woche weiß man, was Sache ist." Dies ganze Truppe sei wie eine "kleine Familie", fügt sie hinzu.

Und die kleine Familie muss perfekt zusammenarbeiten. "Ein Fehler genügt schon, um das Gesamtbild zu stören", betont Hanisch. Damit das nicht passiert, vermittelt er den Frauen an diesem Abend neben der richtigen Körperhaltung unter anderem auch korrektes Gruß- und Begrüßungsverhalten. Ebenso verdeutlicht er ihnen, dass der Eindruck, den man von sich habe, nicht immer der sei, den andere von einem haben. "Jeder Mensch hat seine subjektive Wahrheit", so Hanisch.

Auch für ihn war das Benimm-Seminar für Paginnen eine Premiere. "So verschieden die Zielgruppen sind, ihre Fragen und Bedürfnisse sind doch sehr ähnlich", erklärt er. Letztlich drehe es sich stets darum sich selbst oder ein Produkt zu verkaufen. In diesem Fall, führt er weiter aus, müssten die Paginnen eine gute Stimmung und Atmosphäre verkaufen. Und das könnten sie bereits sehr gut.

"Ich sehe, dass Sie sehr motiviert sind", lobt Hanisch die Frauen nach dem Seminar. Auch die Teilnehmerinnen sind zufrieden. Es sei wichtig, sich diese selbstverständlichen Dinge nochmals klar zu machen, findet Theresia Stein. Und Sarah Klein fügt hinzu: Vieles von dem, was sie gelernt haben, könne man gut anwenden, "auch im richtigen Leben."