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Veedelszoch: Premiere mit Prunk-Bollerwagen in Poppelsdorf

Veedelszoch : Premiere mit Prunk-Bollerwagen in Poppelsdorf

Die Poppelsdorfer Karreschubser sorgten für den ersten Zoch in ihrem Ortsteil.

Ein Schubs muss durch den Ort gehen. Finden einige alteingesessene Poppelsdorfer, die sich vor zwei Jahren beim Kessenicher Veedelszoch die Warum-Frage gestellt haben. Warum eigentlich haben alle Stadtteile ihren eigenen Zoch, Poppelsdorf aber nicht?

Die Idee war da, und am 11.11. 2011 um 11.11 Uhr machten Petra und Roland Stoll, Heike und Karl-Heinz Kron sowie Mechthild und Gerd Feldhaus endlich Ernst: Sie riefen einen wiederum nicht ganz so ernst gemeinten Verein ins Leben, die "Poppelsdorfer Karreschubser a.A.n.n.e.V" (am Abend, noch nicht eingetragener Verein). Ziel der kreativen Neugründung: den Karneval in Poppelsdorf durch einen eigenen Zug beleben.

Von Prunkwagen ist dabei erst einmal noch nicht die Rede, eher von zwei Bollerwagen - oder besser: Prunk-Bollerwagen. Geworfen werden Gummibärchen und Aufnahmeanträge, und wer Mitglied werden will, verpflichtet sich per Unterschrift, "dass Anpacken und Schubsen eine gerne von mir ausgeübte Tätigkeit ist".

Auch eine ganze Anzahl an Ämtern gibt's bereits: Vom 1. Oberschubser über den Presseschubser, den Nüsseleschubser und die Beischubser bis hin zum Müllfottschubser.

Die Kostüme liegen parat, Zeit und Ort für die außergewöhnliche Premiere stehen: Am Karnevalssonntag zieht der erste Veedelszoch der Poppelsdorfer Geschichte beim traditionellen Erbsensuppenessen der Närrischen Germanen im Poppelsdorfer Pfarrsaal, Sternenburgstraße 27, 12 Uhr, durch den Saal und um die St. Sebastian-Kirche. So richtig politisch sind die Narren dabei noch nicht, obwohl: "Die Überdeckelung der Autobahn in Poppelsdorf, das würden wir schon gerne anschubsen", findet Karl-Heinz Kron.

In den Sitzungen der Kolpingfamilie habe es schon viel Zuspruch für die Idee gegeben, berichtet Roland Stoll. Auch an Visionen für die Zukunft mangelt es nicht: Im nächsten Jahr hofft man auf mehr Bollerwagen, auch ein eigener Prinz wäre schön. In diesem Sinne: "Schubs aan, schubs wigger, schubs fott", so der Schlachtruf der Gründungstruppe. Stoll: "Der Bedarf in Poppelsdorf ist da, wir sind zu allem bereit."