Harmonie : Das Dransdorfer Prinzenpaar: zwei, die zusammenpassen
DRANSDORF Bettina Dreher und Peter Kühlwetter kennen sich seit zwölf Jahren und sind dieses Jahr das Dransdorfer Prinzenpaar.
Die beiden gehen vertraut miteinander um - man merkt es Peter Kühlwetter und Bettina Dreher an, dass sie sich seit zwölf Jahren kennen, und sie finden, das muss auch so sein. Als Prinzenpaar der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft verbringen sie viel Zeit miteinander.
"Da ist es wichtig, dass das zusammenpasst", sagt Dreher, die Kühlwetter über ihren Mann Werner Kaschke, Wirt der Beueler Gaststätte Zur Rheinbrücke, kennenlernte. "Die Leute merken sofort, wenn das nicht harmoniert. Wir sprechen uns vorher ab, was wir sagen, damit wir nicht beide das Gleiche erzählen", so Bettina I.
Komplett können sie das aber nie planen, wie sie beim Empfang des karnevalsbegeisterten Inhabers des chinesischen Restaurants "Kaiser Garden" in Hersel erfuhren: "Die Chinesen feiern ja jetzt das Jahr des Drachen, und darauf hatten wir uns vorbereitet", so Peter III. "Und dann hat uns Herr Shu einiges vorweggenommen." Da mussten sie improvisieren, und das können sie auch.
Und sie wissen, wie man sich karnevalistisch die Zeit vertreibt. Bestes Beispiel: Eine Situation bei der Hamburgfahrt im Januar. "Da haben wir auf unseren Bus gewartet, und der kam nicht", erzählt die Prinzessin. Sie flüchteten vor der Kälte in ein nahe gelegenes Modegeschäft und trafen dort auf eine Verkäuferin, die den Karneval aus Köln kennt. "Die waren hocherfreut, und die Chefin hat spontan zehn Flaschen Sekt aufgemacht." Der Laden habe sich immer mehr mit neugierigen Hamburgern gefüllt. Die Karnevalisten probierten Schuhe an, dekorierten Schaufensterpuppen mit GDKG-Ansteckern und verbreiteten rheinischen Frohsinn, bis der Bus kam.
Bekleidung - ein spannendes Thema. Das Oberteil kann sich der Prinz nicht alleine anziehen: "Die Knöpfe sind hinten." Aber weder das noch das Alaaf-Rückholbändchen stören ihn. "Die Strumpfhose ist das größere Problem", findet er. "Wenn man Hosengröße 50 hat, muss man eine Strumpfhose in Größe 48 haben, damit alles eng sitzt." Zum Ankleiden braucht er eine halbe Stunde. "Wenn meine Frau nicht zu Hause ist, kommt jemand von der Equipe hoch und hilft." Wenn er nachts nach Hause kommt und keine Helfer hat, hat er Pech: "Dann kann man im Prinzip im Oberteil schlafen. Und an die Strumpfhose komme ich auch nicht ran." Die Prinzessin hat es da leichter, sie kann sich auch alleine ankleiden. "Dafür brauche ich etwas länger beim Styling."
Der Härtetest im Ornat war für sie das Prinzenbowling im Bonn-Center. "Das war so glatt, da hätte ich mich fast hingelegt", erzählt Bettina I. Dennoch hätten sie fast gewonnen. "Wir lagen im vierten Durchgang weit vorne, aber dann war die Zeit abgelaufen und der Durchgang wurde nicht gewertet", so der Prinz. Sie kamen auf den dritten Platz, erhielten einen Pokal und 111 Euro, den sie in die GDKG-Kinderabteilung stecken. Wichtiger als die Platzierung sei aber der Kontakt mit den anderen Tollitäten gewesen.
"Die Stimmung war toll, wir hatten alle wahnsinnig viel Spaß", sagt die Prinzessin. "Wo man so viele Tollitäten trifft und sich austauscht, ist es immer gut." Sie begrüßen es, dass es mit Rheinprinzessin und Kessenixe jetzt zwei neue Tollitäten gibt.
Die Proklamation, die Fahrt nach Hamburg mit 90 Jecken in einem Zugabteil und die Frühschoppen im Festzelt waren schon einige Höhepunkte, aber der wichtigste steht an diesem Samstag an: Peter III. und Bettina I. hoffen, dass möglichst viele Leute zum Dransdorfer Karnevalszug ab 14 Uhr kommen.
Für sie ist die Session nach Aschermittwoch noch nicht vorbei, denn dann fliegt die GDKG erst mal nach Kreta zu Bekannten. Dort findet in diesem Jahr der Karneval eine Woche nach dem in Deutschland statt, so dass die Dransdorfer beim dortigen Umzug mitgehen. "Man hört, dass die Leute sich sehr auf uns freuen", sagt Prinz Peter. "Sie bauen uns sogar einen Wagen." Beide sind optimistisch, dass die GDKG dort ihre nächste Außenstelle einrichten wird.
