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Lengsdorfer Karneval: Der OB als Hippie in der Bütt

Lengsdorfer Karneval : Der OB als Hippie in der Bütt

Bei der Sitzung der Lengsdorfer Gruppe „De Knallhaade“ gibt es Musik, Männerballett und ein Verzellche von Ashok Sridharan. Der Oberbürgermeister löst damit ein Versprechen ein.

„Voulez-vous coucher avec moi“: Das sangen die Mannsweiber in ihren Negligés, dazu präsentierten sie dem Publikum im Lengsdorfer Bürger- und Vereinshaus aufreizende Posen. Welche Frau konnte da auf ihrem Stuhl sitzen bleiben? Das Männerballett war der Höhepunkt der Sitzung der „Knallhaade“, die dafür traditionell Herren aus den eigenen Reihen abstellen. Zum Abschluss umtanzten die Lengsdorfer Weinkönigin Maria I., die sie während ihrer Amtszeit begleiten, weil sie eine von ihnen ist.

Der Ballettauftritt lief reibungslos ab: Bernd Weber erinnerte sich noch gut an den bei der letzten Sitzung vor zwei Jahren, als ihm während eines Tanzes laut vernehmbar die Achillessehne riss. Dieses Mal hielt sie. Gehemmt habe ihn das aber vor dem Auftritt nicht, sagte er hinterher.

Alle zwei Jahre ruft die gut 40-köpfige Gruppe, die sich aus der Pfarrjugend gebildet hat, zur Sitzung, und die Lengsdorfer kommen gerne dorthin. Sie sahen Auftritte der KG Teddybären und des Damenkomitees Goldige Herzen, außerdem der Tanzgruppe Tomburger Spatzen aus dem „Land der Liebe“ Rheinbach-Wormersdorf. Weiterhin traten die Band Sibbeschuss und der 13-Jährige Vincent Wiemer auf, der Comedian Herbert Knebel parodierte.

Und dann war da dieser Kerl mit der Hippieperücke, der als angeblicher Lückenfüller auf die Bühne trat und einige Verzellche über Lengsdorf vom Stapel ließ. Das war lustig, aber wer war das? Oberbürgermeister Ashok Sridharan enttarnte sich am Ende selbst. Als er fragte, wer ihn erkannt habe, meldeten sich von den 200 Gästen vielleicht zehn. „Er hatte vor zwei Jahren gesagt: Wenn ich darf, mache ich beim nächsten Mal eine Büttenrede, egal ob ich OB bin oder nicht“, erzählte Weber.

Das Versprechen hat der Lengsdorfer Sridharan, der auch in der Pfarrjugend war, eingehalten. Der Auftritt von Olli Schneider, Musiker bei „Coldstack“, „Handmade“ und „De Flönz“, läutete den Partyteil ein. Das besondere Konzept der Sitzung funktionierte: Im Eintritt sind alle Getränke und das Buffet enthalten, das recht üppig ausfiel. Denn die meisten Gäste brachten etwas dafür mit.