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Lengsdorfer Zug erstmals am Karnevalsfreitag: Die Sonne freut sich mit Lengsdorfer Jecken

Lengsdorfer Zug erstmals am Karnevalsfreitag : Die Sonne freut sich mit Lengsdorfer Jecken

Die Verlegung von Veilchendienstag auf Karnevalsfreitag hat dem Lengsdorfer Zug gutgetan. Viele Menschen haben den Gruppen zugejubelt.

Eine Jugendliche saß an der Bushaltestelle am Lengdsdorfer Dorfplatz und lächelte schüchtern auf die Frage, ob sie etwa auf den Bus warte. Natürlich nicht, sagte sie. Da hätte sie auch lange warten können, denn vor ihr ging gerade der Lengsdorfer Karnevalszug vorbei. Zum ersten Mal nicht am Veilchendienstag, sondern – und damit als einziger Bonner Zug – am Karnevalsfreitag. Der war gut besucht, wozu sicher auch das sonnige, wenn auch kalte Wetter beitrug. „Dass ihr alle hier seid, sagt uns, das war eine gute Entscheidung“, rief Henning Pöppel, der vor der VR-Bank den Zug moderierte, den Leuten zu. Er hatte auf der Bühne das Bonner Prinzenpaar zu Gast, das sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollte.

Vorneweg ging Horst Bachmann als preußischer Schutzmann, wie er es auch beim Duisdorfer Weinfestumzug macht. Er kündigte mit Geläut an, was auch auf dem ersten Wagen stand: „De Zoch kütt“. Auf dem Wagen sah man das Bonner Bröckemännche, das mit nacktem Hinterteil auf dem Stadthaus sitzt. Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der auf dem Wagen des Lengsdorfer Ortsfestausschusses neben dem Vorsitzenden Christoph Schada Kamelle schaufelte, schien es nicht zu stören.

Der Zug startete in der Uhlgasse, zog durch die Lengsdorfer Hauptstraße weiter über An der Ohligsmühle und Marterkapelle sowie Am Mühlenbach bis zum Bürger- und Vereinshaus, wo anschließend die After-Zoch-Party gefeiert wurde. Insgesamt standen rund 30 Gruppen auf der Liste, eine war kurzfristig dazugestoßen, nämlich die Bachfrösche, die Kindergruppe der Lengsdorfer Bachfreunde. Der Cäcilienchor von Sankt Peter zog in venezianischer Karnevalstracht durch die Straßen, die SPD Hardtberg kritisierte als Bob der Baumeister die Bebauung des Bahnhofsvorplatzes und Maßnahmen an der Lingsgasse und die Physiopraxis Wieneke entsandte die „Kannibalen von Lengsdorf“ mit dem zweifelhaften Versprechen: „Wir beißen nicht“.

Weil die Kreuzbergschule keine eigene Gruppe stellte, hatten sich einige Eltern und Kinder privat zusammengetan und gingen als Cowboys und Indianer mit. Das Damenkomitee Goldige Herzen, der VfL Lengsdorf und die Schießsportfreunde durften nicht fehlen. Der Heimat- und Verschönerungsverein Lengsdorf eskortierte Maikönigin Lara mit dem wohl kreativsten Kostüm: Sie waren als Maibäume verkleidet, die von einer Hexe zum Leben erweckt wurden. Und die Knallhaade fuhren Weinkönigin Maria auf einem Piratenschiff durch die Straßen. Aus Duisdorf kamen der 1. FC Hardtberg, die Hardtberger Senatoren, der Musikverein und der Spielmannszug. Weiterhin sah man Hunnen, Tänzerinnen, Teddybären und den prunkvoll geschmückten Casinowagen der Freiwilligen Feuerwehr Lengsdorf.

Ein schöner Zug und eine gute Entscheidung, ihn auf den Freitag zu verlegen, fand Dieter Joest. „Da ist es einfacher, Kapellen und Wagen zu bekommen.“ Allerdings fehlten die Kinder der Schule. Er hoffe, dass die künftig auch mitgehen.