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Erfolgreicher Sturm auf die Hofburgen

Erfolgreicher Sturm auf die Hofburgen

Die Dransdorfer Tollitäten haben die Lambertusstube im Schneckentempo erobert. Milena I. ist in Lessenich schneller ans Ziel gekommen.

Dransdorf. Das war eine Erstürmung im Schneckentempo, was die Große Dransdorfer Karnevalsgesellschaft da am Samstagabend veranstaltete. Mit einer rollenden Hebebühne fuhren sie an der Lambertusstube vor. Da diese aber nicht über den Kiesboden direkt vor dem Balkon rollen konnte, musste man einen Umweg über die Steinplatten fahren.

Das dauerte seine Zeit und bot den Verteidigern rund um Axel Wagner Gelegenheit zu allerlei Schmähreden gegen die Angreifer. Unter anderem machten sie sich darüber lustig, dass die Tollitäten zwar mit ihrer Lautsprecheranlage angerückt waren, aber nur Mikrofone mit zu kurzen Kabeln dabei hatten.

So manches Wortgefecht von Lautsprecher zu Lautsprecher ging aber im Lärm des Feuerwerks unter, das die GDKG abfeuerte, um die Verteidiger einzuschüchtern. Der karnevalistische Nachwuchs steuerte Lärm mit zahlreichen Trillerpfeifen bei, und immer wieder regnete es aus der Konfettikanone.

Dem hatten der Wirt und das Damenkomitee Laach Duwe auf dem Balkon wenig entgegenzusetzen, so dass es trotz aller technischen Behäbigkeit nur eine Frage der Zeit war, bis Prinz Peter III., Prinzessin Bettina I. und Kinderprinzessin Leonie I. übers Balkongeländer kletterten und ihre Hofburg einnahmen. Im Saal wurde anschließend die Erstürmung gefeiert.

Bettina I. betreibt im bürgerlichen Leben zusammen mit Werner Kaschke, seit 28 Jahren GDKG-Mitglied, die Beueler Gaststätte Zur Rheinbrücke. Das nahmen die Dransdorfer zum Anlass, am Sonntag auf die rechte Rheinseite zu ziehen, um die Gaststätte als neues Schäl-Sick-Stammquartier in Besitz nahmen.

"Wir Karnevalisten gehen über alle Brücken und treffen wieder aufeinander, um gemeinsam zu feiern", sagte die Prinzessin. Den Anfang machten sie mit Wäscherprinzessin Marie-Christine I., die am Sonntagnachmittag ebenfalls die Rheinbrücke als Hofburg bezog - ohne Tamtam und Gerangel, sondern friedlich und fröhlich.

Lessenich. "Wenn du uns nicht reinlässt, fangen wir an zu singen", rief Kinderprinzessin Milena I. (Heimbach) durch ein Megafon der Wirtin der Gaststätte Zur Linde zu. Die Mitglieder der KG Lessenicher Sterne schwangen dazu teuflische Dreizacke.

Wirtin Dani Büttgenbach erschien im Engelskostüm am Fenster und erklärte: "Gegen so viel Heiligenschein habt ihr überhaupt keine Chance." Also sangen die Jecken "Dani, komm lass uns rein" auf die Melodie von "Theo, wir fahr'n nach Lodz". Nach der Zeile "Sperr auf, du altes Murmeltier, es wartet die Prinzessin hier" stellte die Wirtin eine Bedingung: Erst müsse Milena mit ihrem Anhang "Großer Gott wir loben dich" singen.

Das ging mehr oder weniger gut, und schließlich überreichte Engelchen Dani der Kinderprinzessin am Ende den goldenen Schlüssel zu ihrer Hofburg. Milena stürmte in diesem Jahr alleine, da der Meßdorfer Karnevalsclub keine Tollität hat.