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Sie ist verrückt nach Tanzen

Sie ist verrückt nach Tanzen

Die zwölfjährige Cora Gassen blickt auf eine erfolgreiche Session zurück - Das Solotanzmariechen der Endenicher Narrenzunft verzaubert das Publikum

Endenich. Seit Mittwoch hängen die Tanzschuhe am Nagel. Aber nur für kurze Zeit, denn Cora Gassen trainiert das ganze Jahr. Als Tanzmariechen der Spitzenklasse ist ein solches Pensum erforderlich, um in der Session und bei Wettkämpfen gute Leistungen zeigen zu können.

Hinter ihr liegen anstrengende Wochen, ein Auftritt jagte den anderen. Der Lohn für die harte Arbeit ist ein zufriedenes Publikum - und das war in der abgelaufenen Session besonders dankbar.

Wenn Cora hoch in die Luft springt und im Spagat auf dem Boden landet, passiert fast immer dasselbe: Das Publikum schreit kurz auf und spendet dann einen erlösenden Applaus. Cora lächelt dann: "Mir tut es überhaupt nicht weh, das Knallgeräusch kommt von den Schuhen". Das Solomariechen der Endenicher KG Narrenzunft macht Bodengänge, Freihandsalti, Radschläge und Spagate in allen Variationen.

Egal, wie schwierig die Kunststücke auch sind, ein Lächeln gehört zu jedem Auftritt dazu. Schließlich ist die Zwölfjährige längst ein Profi. Im Alter von sechs Jahren stand sie zum ersten Mal auf der Bühne, damals zusammen mit der Kindergarde.

"Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie noch früher angefangen. Schon mit drei Jahren war es ihr Wunsch, Tanzmariechen zu werden", sagt Coras Mutter. Tanzen ist Coras große Leidenschaft. "Es macht mir einen Riesenspaß, ich kann einfach nicht ruhig sitzen und bin ziemlich gelenkig", verrät Cora.

"Wir sind stolz darauf, ihr großes Talent schnell entdeckt zu haben. Das Mädchen hat Gummiknochen und einen großen Ehrgeiz", erzählt Susanne Sommershof, Leiterin der Kinder- und Juniorengarde. Ob Kinder, Junioren oder Senioren: Die Tanzgarden der Narrenzunft tanzen seit zehn Jahren zur Freude der Bonner Karnevalsjecken. Seit vier Jahren ist Cora Solomariechen und bestreitet zudem erfolgreich bundesweite Tanzturniere.

Bei ihrem ersten Turnier hat die damals Zehnjährige gleich den dritten Platz belegt. "Die Konkurrenz ist zwar sehr groß, aber Cora trainiert weiter, um mithalten zu können. Und es gelingt ihr bislang locker", sagt Coras Trainerin Kerstin Krant. Während die Zwölfjährige ihr Programm auf der Bühne absolviert, fiebern die Trainerinnen nebenan mit. Zweimal in der Woche trainiert Cora zusammen mit der Juniorengarde, in der sie viele Freundinnen hat.

"Karneval ist für mich Tanzen, Spaß und Süßigkeiten", sagt die Zwölfjährige. Und wenn sie nicht gerade tanzt oder im Duisdorfer Helmholtz-Gymnasium die Schulbank drückt, spielt das 1,60 Meter große Energiebündel Fußball. Gute Kondition sei auch beim Tanzen wichtig, denn das Schwierigste sei es, nicht aus der Puste zu kommen und dabei zu lächeln, so Cora.

Da der Sport für sie so wichtig ist, will das Tanzmariechen später einmal Polizistin werden. Aber auch Tanzen soll ein fester Bestandteil ihres Lebens bleiben. "Ich bin immer noch verrückt danach", sagt Cora.

Zu der Prunksitzung der Narrenzunft im Haus der Springmaus präsentierte sie stolz ihr neues Tanzkostüm in Braun-Orange. Es war ein glänzender Auftritt: Nicht nur die Strasssteine leuchteten, sondern auch und vor allem ihre Augen und das Lächeln. Cora war wieder in ihrem Element - und das die gesamte Session lang.