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Beim Alaaf ist alle Nervosität verflogen

Beim Alaaf ist alle Nervosität verflogen

KG Fidele Ströpper proklamiert sein Kinderprinzenpaar Manuel I. und Jasmin I. - Die GKKG lässt in diesem Jahr Blumen sprechen - Die Oberdollendorfer Küzengarde läutet bereits ihre 55. Session ein

Siebengebirge. Nur bis Anfang Februar haben die Karnevalisten in dieser Session Gelegenheit sich auszutoben. Also ließen die Jecken sich bereits am ersten Wochenende nicht lumpen und feierten, was das Zeug hält.

Königswinter. In dieser Session könnten auch die unromantischsten Karnevalsfreunde zu Blumenliebhabern werden. Denn der neue Sessionsorden der Grossen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG), den diese am Freitag im Rheinhotel Loreley präsentierte, zeigt einen bunten Blumenkorb, der zwischen zwei Drachen hängt, die das Stadtwappen Königswinters mit ihren Köpfen halten. Dieser wurde am Wochenende bereits an zahlreiche Karnevalisten verteilt.

Doch der Orden stand nicht allein im Mittelpunkt der Veranstaltung. Hans Theo Füllenbach durfte für seine 15-jährige Mitgliedschaft die silberne Vereinsnadel entgegennehmen. Zudem wurde Jürgen Ilx als Elferratsmitglied der GKKG berufen. Diese ohnehin schon große Ehre wurde dadurch verstärkt, dass er das 66. Elferratsmitglied in der 145-jährigen Geschichte der Gesellschaft ist, für einen richtigen Jecken also genau die richtige Zahl.

Eine Premiere feiert die GKKG in dieser Session ebenfalls. Ralf Priebe ist der erste Gesellschaftskoch und erhielt eine Kochmütze und eine große Kelle, die passende Uniform soll in Kürze folgen. In diesem Aufzug soll er beim Karnevalszug mit einer Gulaschkanone durch die Straßen ziehen. Dann werden seine Kochkünste aber wohl nicht wirklich gefragt sein.

Darüber hinaus stellte die Drachenfelsgarde, die im Vorjahr das Siebengebirgsprinzenpaar begleitete und die sich laut Literat Guido Hoffmann "bei über 100 Auftritten in die Herzen der Siebengebirgler getanzt hat", ihr neues Programm vor. Auch das neue Solomariechen Christina Schiemanitz bewies sein Können.

Ein Höhepunkt der Session soll die Kostümsitzung der GKKG am 14. Januar in der CJD-Aula werden, für die es noch Restkarten gibt. Dort werden sicherlich auch einige der blumigen Orden zu bewundern sein, die Biggi Schmitz und Rudi Lanzrath der Gesellschaft gestiftet haben. Die beiden Karnevalsfreunde betreiben seit drei Jahren ein Blumengeschäft und unterstützen die Gesellschaft seit längerem.

Römlinghoven hat neue Regenten. Beide sind zwar erst jeweils zwölf Jahre alt, doch in der laufenden Session halten sie das Zepter fest in der Hand. Jasmin Büllesbach und Manuel Büllesbach wurden von der KG Fidele Ströpper am Samstag im Bungertshof als neues Kinderprinzenpaar proklamiert.

Auch wenn es der Name vermuten lässt, sind die beiden kleinen Jecken, die Christian Simon und Julia Fech ablösen, kein Geschwisterpaar. Beide besuchen die Realschule in Beuel, Prinz Manuel I. ist Schüler der sechsten Klasse, Prinzessin Jasmin I. besucht die siebte Klasse.

Auch wenn der Karneval in den nächsten Wochen der Mittelpunkt ihres Lebens sein wird, haben sie noch viele andere Hobbies, wie Präsident Joachim Lischka auf der gut besuchten Veranstaltung berichtete. Manuel spielt Fußball, verachtet aber auch ein Spielchen auf dem Gameboy oder an der Tischtennisplatte nicht, während Jasmin lieber Fahrrad fährt oder Schwimmen geht. Zudem hat sie über den Gardetanz den Weg in ihr neues Amt gefunden.

Zum Abschluss der Proklamation richteten sie ihre ersten Worte an das närrische Volk. Dass sie dabei sichtlich nervös waren, machte laut Joachim Lischka gar nichts. "Wenn Ihr am Ende der Session angelangt seid, ist das Routine", beruhigte er sie. Und siehe da, bereits als sie ein kräftiges Alaaf auf die Ordensträger ausriefen, machten sie das wie alte Hasen.

Ordensträger gab es auch in Oberdollendorf zu feiern. Die Dank- und Anerkennungsplakette erhielten Dagmar Funke, Sylvia Jansen und Petra Knauer von der Showtanzgruppe sowie Meike Simon. Den Verdienstorden überreichte Lischka Gisela Gärtner und Andrea Kurth. Beide sind Mütter von jeweils zwei Kinderprinzen der Gesellschaft.

Die Brillanten zum Verdienstorden erhielten Achim Kurth und Günter Steeg, während der Verdienstorden in der Sonderstufe Silber an das langjährige Vorstandsmitglied Norbert Röhrig und an Präsident Joachim Lischka verliehen wurde. Der neue Ehrenvorsitzende Hans Daniels wurde für seine 33-jährige Vorstandstätigkeit mit einem vom Präsidenten gestifteten Ehrenorden belohnt. Gert Zurstrassen wurde die Ehre zuteil, in den Senat der Ströpper aufgenommen zu werden.

Oberdollendorf. Sie ist nicht die älteste Karnevalsgesellschaft im Siebengebirge, aber die Küzengarde leitete am Samstag im Weinhaus Lichtenberg immerhin bereits ihre 55. Session ein. Weil die KG natürlich keinen Orden für ein solches Jubiläum erhält, verteilte sie auf dem traditionellen Orden- und Ehrenabend selber Auszeichnungen an verdiente Mitglieder.

Die ersten beiden Ehrungen kamen sogar von höherer Stelle, denn Lorenz Blesgen erhielt für seine langjährige Vorstandstätigkeit in verschiedensten Ämtern vom Mitglied des Elferrates bis hin zum Präsidenten, den Verdienstorden in Silber des Bundes Deutscher Karneval. Blesgen ist auch für die Internetpräsenz der Gesellschaft verantwortlich, die unter www.kuezengarde.de zu finden ist. Axel Bielinski erhielt den silbernen Verdienstorden des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel unter anderem für seine Tätigkeit als Schatzmeister der Küzengarde.

Mit einer Verdienstmedaille der KG wurde Fritz Wenzel für seine Tätigkeit als aktueller Präsident ausgezeichnet. Johannes Müller bekam diese für seine Unterstützung des Vereins und als "Hoflieferant" für alle Formen von Fleisch und Käse, die bei der KG auf den Tisch kommen. Axel Mauksch und Josef Nolden finden sich seit Samstag im erlesenen Kreis der Senatoren der Küzengarde wieder.

Neben so vielen Orden hätte man den aktuellen Sessionsorden der Küzengarde fast vergessen können, doch auch dieser stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten im Weinhaus Lichtenberg. Seit vielen Jahren bemüht sich die KG, alte und neue Ansichten aus ihrem Heimatort zum Gegenstand ihrer Orden zu machen. Für dieses Jahr wurden die Winzerhäuser in der Bachstraße mit den Hausnummern 149, 151 und 153 ausgewählt, die von Reben umrankt auf die seit Jahrhunderten bestehende Weinbautradition des Ortes hinweisen.