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Das Bockerother Dreigestirn ist noch zu haben

Das Bockerother Dreigestirn ist noch zu haben

Kaum sind Prinz Matthias I., Jungrau Reneé und Bauer Florian proklamiert, kündigen sie ihre Versteigerung an die Damenwelt an

Bockeroth. (qg) Die allerbeste Nachricht gleich vorweg: Sie sind alle drei noch zu haben! Mit Prinz Matthias I. (Wolter), Jungfrau Renée (Glage) und Bauer Florian (Wicharz) regiert in dieser Session ein Dreigestirn die Bockerother Narrenwelt, das vor allem die Damenherzen höher schlagen lässt.

Zusammen addiert zählen sie gerade mal 69 Lenze, gelten allesamt als "Frauenversteher", und überaus sportlich ist das erste rein männliche Dreigestirn in Bockeroth seit 55 Jahren obendrein. Einziges Haar in der Suppe: Bislang haben alle drei noch Vollpension im Hotel "Mama" gebucht. Um allen Interessierten eine faire Chance zu bieten, können die drei Tollitäten am Ende der Session ersteigert werden, das haben Prinz, Bauer und Jungfrau höchstselbst in ihren elf närrischen Geboten festgelegt.

Der "gewisse Preis" ist allerdings nicht näher definiert. Bis es soweit ist, freut sich das am Samstag frisch proklamierte Dreigestirn aber erst einmal auf die noch vor ihm liegenden närrischen Wochen. Und in denen wird es mit Sicherheit hoch her gehen. Bereits bei der Proklamation herrschte im Saal "Op de Hüh" - der, so Bürgermeister Peter Wirtz, "für den urwüchsigen Karneval das Schönste ist, was wir in Königswinter haben - eine fantastische Stimmung.

Fast der ganze Ort schien die Inthronisierung der neuen Majestäten miterleben zu wollen, und natürlich hatten sich die Bockerother für dieses Ereignis mächtig in Schale geworfen: Adrette Stubenmädchen aus dem Hotel "Mama", Piraten und Clowns ließen Prinz, Bauer und Jungfrau hochleben. Bürgermeister Wirtz gebührte die Aufgabe, dem "Importprinzen" Matthias aus Stieldorferhohn und seinen beiden Begleitern die Insignien der Macht zu überreichen: Zepter und Federn für den Prinzen, den Dreschflegel für Bauer Florian und den Spiegel für die holde Jungfrau Renée.

"Damit kannst du auch immer deinen Promillestatus selbst überwachen", so die spitzfindige Bemerkung von KG-Präsident Benjamin Maier. Auf ein Bützchen von Jungfrau Renée musste Bürgermeister Wirtz allerdings verzichten. Ihre Lieblichkeit hatte kurzerhand festgelegt: "Ich küsse keine Männer" und für derartige Aufgaben einen weiblichen Bützoffizier ernannt. Damit hatte Tänzerin Marissa aus der Ehrengarde die Freude und Ehre zugleich, das Stadtoberhaupt bützen zu dürfen.

Und das ist nicht die einzige Neuerung, mit der das Dreigestirn zu Beginn seiner Regentschaft aufwartete. Erstmals wurden die elf närrischen Gebote nicht nur vom Prinz, sondern der Gleichberechtigung halber, abwechselnd von den drei Tollitäten verlesen. Diese sehen unter anderem vor, dass alle im Umkreis ansässigen Metaller gemeinsam eine Handballstatue anzufertigen und im Ort zu errichten haben. Auch an ihre Nachfolge haben die Drei bereits gedacht. Damit nicht wieder 55 Jahre vergehen, bis das nächste rein männliche Dreigestirn Bockeroth regiert, werden bereits jetzt Bewerbungen entgegengenommen.

Elftes und letztes Gebot als besonderer Wunsch von Jungfrau Reneé - seit 20 Jahren Mitglied der Feuerwehr Bockeroth - ist, den Spatenstich für das lang ersehnte neue Feuerwehrhaus auf die erste Maiwoche vorzuverlegen - nebst amtlicher Einladung für das Dreigestirn natürlich. "Nichts einfacher als das", so Wirtz. "Ich brauche mich ja nur am 1. Mai hinzustellen und ein bisschen mit dem Spaten in der Erde zu wühlen."