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Jubiläum bei den Strüchern: Handgemachter Karneval vom Feinsten

Jubiläum bei den Strüchern : Handgemachter Karneval vom Feinsten

Das Damenkomitee der Strücher KG feierte sein 50-jähriges Bestehen. Und bei diesem Goldjubiläum durften sogar die Männer in den Saal.

Seit 50 Jahren serviert das Damenkomitee der Strücher KG feinste Kost bei ihren beliebten Weiberfastnachtssitzungen. Normalerweise bleiben die „Fraulück“ dabei unter sich. Aber anlässlich ihres Goldjubiläums ließ das Damenkomitee der Karnevalsgesellschaft um die Präsidenten-Doppelspitze Kerstin Fibich und Steffi Haymann auch die Kerle in den Saal – erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Damenkomitees. Und Bürgermeister Peter Wirtz nutzte das sogleich aus, um bei der Gratulationscour auf der Bühne mit Kerstin Fibich einen flotten Tanz hinzulegen.

Das Stadtoberhaupt lobte danach: „Ihr seid für eure total verrückten Weiberfastnachtssitzungen bekannt. Ihr macht einen tollen Job.“ Er gratulierte und wünschte den Damen, dass sie auch künftig eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Kräften im Team haben. Denn: Beim Thomasberger Damenkomitee wird alles selbst gemacht, lediglich eine Musikgruppe und ein Männerballett sind im Budget drin.

„Das ist handgemachter Karneval, der gehört auf die Bühne“, meinte Fritz Pacht als Vertreter des Festausschusses Siebengebirge anerkennend. Und Landtagsabgeordnete Andrea Milz sagte: „Hier ist es immer so schön.“ Mit der Bürgermeistertanztruppe tritt sie ja ebenfalls Weiberfastnacht im Strücher Narrentempel auf. Insofern tanzte Peter Wirtz hier auf bekanntem Terrain. Auch Vizebürgermeisterin Cornelia Mazur-Flöer, die diesmal im Publikum saß, wird dann wieder auf der Bühne stehen. Die Vorbereitungen für das Programm laufen bereits.

Auf der Bühne stand neben zahlreichen Gratulanten befreundeter Vereine auch Walter Weber. Er war 1965 mit zwei weiteren, bereits verstorbenen Männern des TuS Thomasberg – Paul Roßler und Christoph Minten – durch den Ort gegangen, um Frauen für die Gründung eines Damenelferrats zu gewinnen, die den Weiberkaffeeklatsch am Karnevalssonntag organisieren. Und umgehend fanden sich elf Frauen, die ab 1966 ihr Programm an Weiberfastnacht zeigten.

Wie das weiterging mit der Erfolgsstory, wurde bei einer Talkshow zum Auftakt des Abends deutlich. Dabei erfuhren die Zuschauer zum Beispiel, dass Erika Hönighausen dienstältestes aktives Mitglied im Komitee ist: Sie ist seit 1986 dabei. „Der Karneval bringt viel Freude und Schwung und hält bei mir Körper und Geist stets jung“, sagte sie. Die beiden Präsidentinnen wurden von ihren Müttern infiziert. Beide bezeichnen sich als „doppeltes Lottchen“.

Erste Präsidentin war Elfriede Lehmacher, es folgten Hannelore Hiltafski und Adele Thomas, bis 1974 Waltraud Landberg das Ruder für 25 Jahre übernahm. Maria Reusch stand anschließend 16 Jahre an der Spitze, bis 2016 die aktuelle Duo-Lösung gefunden wurde. Berichtet wurde auch von den Proben und dem Kartenverkauf, der mittlerweile online funktioniert. Einst stellten sich die ersten Käufer morgens um 4 Uhr „beim Margret vor der Tür an. Da gab es Rührei mit Speck und ein Bierchen dazu“, erfuhren die Gäste. Eine Auswahl der schönsten Stücke der vergangenen 50 Jahre war anschließend zu sehen – vom Arztbesuch bis zum Strücher Strich. Köstlich.