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In Bockeroth beginnt eine neue Narren-Ära

In Bockeroth beginnt eine neue Narren-Ära

Werner I. und Susanne I. sind im Amt - Präsident Wolfgang Wicharz hört auf - Ihm folgt Benjamin Maier

Bockeroth. Ein neues "Viergestirn" steht seit Samstag an der Spitze der Bockerother Narren. Denn da übernahm nicht nur ein Dreigestirn das Zepter, sondern auch der neue Präsident der Karnevalsgesellschaft "Mir komme met" Bockeroth/Düferoth, Benjamin Maier, präsentierte sich erstmals auf der Bühne des Tollhauses "Op de Hüh".

Prinz Werner I. (Knöß) und seine Ehefrau und Prinzessin Susanne I. bilden das Prinzenpaar in dieser Session. Unterstützt werden sie dabei von Bauer Daniel (Hüls), der bereits in seine dritte Session geht.

Dass der habilitierte Pharmazie-Biologe Werner Knöß und seine Susanne, ihres Zeichens studierte Geographin, einmal in Bockeroth die Regentschaft übernehmen würden, hätten sie sich bis 1994 sicherlich nicht träumen lassen, zogen sie doch erst damals nach Düferoth.

Ursprünglich stammen die Eltern von zwei Söhnen aus Gelsenkirchen und sammelten ihre ersten Erfahrungen im Karneval ausgerechnet in Düsseldorf. "Man irrt auch mal", stellen sie zu solchen närrischen Entgleisungen klar. Mittlerweile sind sie in Bockeroth bestens integriert und haben auch den hiesigen Fastelovend verinnerlicht.

"Susanne, ihre Lieblichkeit, war zu diesem Amt sofort bereit", reimte da auch Wolfgang Wicharz. Der hat nach 16 Jahren sein Amt als Präsident der Gesellschaft aufgegeben und mit Benjamin Maier einen gerade mal 25-jährigen Nachfolger gefunden. "Mir komme met" setzt also auf den Nachwuchs. Maier, der bereits seit 2001 dem Elferrat der KG angehört, präsentierte sich bei seiner Präsidenten-Premiere am Samstag aber keinesfalls als Greenhorn.

Dennoch überließ der Mitinhaber eines Kfz-Meisterbetriebes in Dambroich die Leitung der bedeutenden Proklamation noch seinem Vorgänger Wicharz. Der gab die Verantwortung selbst aber an Bürgermeister Peter Wirtz weiter, der dem Prinzen sein Zepter überreichte.

Nachdem das Dreigestirn die Insignien der Macht in Händen hielt, richteten sie, wie in Bockeroth Tradition, ihre ersten Worte in Form von elf Geboten an ihre jecken Untertanen. "Ens es klor, mir fiere et janze Johr" lautet nicht nur ihr erstes Gebot, sondern auch das Motto der neuen Session. Doch schon bei Gebot vier erfuhr Peter Wirtz, dass die neuen Regenten ihr Amt nicht nur als Jux verstehen.

"Für alle, die nicht jederzeit ein bis drei Autos zur Verfügung haben, soll die Anbindung unseres wunderschönen Ortes mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert werden", mahnte Prinzessin Susanne zur Freude der Jecken.

Es gab auch noch einen bewegenden Moment im Bockerother Narrentempel: Der Elferrat ernannte Wolfgang Wicharz in Anerkennung seiner Verdienste zum "Ehrenpräses". Einen großen Ton~orden, den das "Bockerother Männchen" ziert, erhielt Wicharz zum Abschied.

Auch Harald Lück, der mehr als zehn Jahre als Adjutant die Prinzenpaare umsorgt hat, wurde verabschiedet. Die Dauer des Beifalls war für beide zugleich Dank und Anerkennung für ihre außerordentlichen Leistungen.