1. Narren-News
  2. Königswinter

Jecke trotzen den Wintergeistern

Jecke trotzen den Wintergeistern

Mit Fröhlichkeit, farbenfrohen Kostümen und lauter Musik geht bei den närrischen Umzügen von Thomasberg und Heisterbacherrott, Bockeroth und Uthweiler und die Post ab

Heisterbacherrott . (pik) Gleich vorneweg im Zoch von Thomasberg und Heisterbacherrott marschierten am Montagnachmittag "kleine blaue Umweltengel - ganz groß": die Kinder des Kindergartens Siebengebirge mit Engelsflügeln. An ihren blauen Gewändern hatten sie "Müll-Accessoires" wie Einweg-Fläschchen und Plastikdöschen befestigt.

"Kamelle essen mit Wonne, wir packen den Müll in die Tonne", verkündeten sie auf einem Plakat an ihrem Handwagen. Feucht-kalte Witterung war Begleiter des Thomasberg-Hesprotter Zochs. Daran konnten auch die "Ghostbusters", obwohl zweimal vertreten durch "Dorfmusic" und die "freie" Gruppe um Marco Mäsgen und Martin Klees, nichts ändern.

Dabei waren sie doch eigens in dieser Aufmachung erschienen, um die Wintergeister endgültig auszutreiben. Der eisige, Regen treibende Wind konnte auch dem Prinzenpaar nichts anhaben: Unaufhörlich und gut gelaunt winkten Prinz Oliver I. und Prinzessin Anja I. ihrem begeisterten Bergpublikum zu.

Für musikalisch-närrische Untermalung sorgten die Cowboys des Spielmannszugs Oelinghoven, der Königswinterer Spielmannszug, das Bläsercorps Auel-Gau und in schon bewährter Trommel-Manier die Hot Rott Chilis mit fetzigem Samba-Sound.

Insgesamt nahmen am Zoch 29 Gruppen teil. Rainer Henseler, der erste Vorsitzende des Bürgerfestausschusses Heisterbacherrott, empfand die aktive Beteiligung als rückläufig und war deswegen ein bisschen enttäuscht. Umso bemerkenswerter der Einsatz der Teilnehmer, die sich auch durch das Wetter nicht schrecken ließen und originelle Ideen an den Tag legten.

Bockeroth. (ff) "Vor 888 Jahren rodeten wir die Buchen, deshalb könnt Ihr heute Bockeroth besuchen", stimmten wackere Holzfäller beim Bockerother Rosenmontagszoch schon mal auf das diesen Sommer bevorstehende Ortsjubiläum "888 Jahre Bockeroth" ein. Die kernigen Gestalten trugen Äxte auf ihren Rücken und brachten eine große Säge mit. Bockeroth hieß ursprünglich "Buchenrode", lautete ihre einleuchtende wissenschaftliche Erklärung.

Weil man sich dieses Jahr in Bockeroth derart weit zurück in die Historie begibt und sich mit der Vergangenheit befasst, erhob die KG "Mir komme met" auch den Slogan "Mir fiere wie et fröher wor" zum Motto ihres Burg-Wagens mit aufwendigem Gefechtsstand, ideal zum ausgiebigen Kamellewerfen. Prinz, Jungfrau und Bauer thronten ebenfalls auf einer Burg.

Prinz Mathias I. (20) zu Ehren hatten sich seine Freunde und Nachbarn aus Stieldorferhohn als "Rohrbau-AG" in SWB-Kluft mit orangefarbenen Warnwesten geworfen und ließen wissen: "Wir haben den Kanal noch lange nicht voll."

Mit ihrem kleinen, aber trotz des ungemütlichen Wetters fröhlichen Zug durch den bunt dekorierten Ort - es gab nur 15 Zugnummern, darunter fünf Wagen - stellten die Bockerother und Düferother jedenfalls wieder Heimatliebe und Feier-Festigkeit unter Beweis.

Uthweiler. (ff) Sieben Fahrzeuge und etliche Fußgruppen bildeten den langsamsten und wohl auch genussreichsten Zoch von Königswinter. Das Uthweiler Exemplar ist bekannt für seine zahlreichen von Anwohnern bereitgestellten "Altärchen", an denen sich die Zugteilnehmer gerne ausgiebig stärken. Das kam den Obelixen des "Geburtstagsclübchens" besonders entgegen. "Nutznix", "Orgelfix", "Habenix" und "Weisnix" waren schließlich ganz schön kaputt vom Hinkelsteinschleppen.

"Bauer sucht Frau" stellten die Wahlfelder Jecken ihre Devise vor, und die Dance Company zeigte ihre "swinging legs", die die Uthweiler Damenwelt verrückt machen.