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Jecke in der Altstadt: Kamelle, Konfetti und Schwämme beim Zug in Königswinter

Jecke in der Altstadt : Kamelle, Konfetti und Schwämme beim Zug in Königswinter

Rund 420 Jecken sind am Sonntag durch die Königswinterer Altstadt gezogen. Sie schmissen Kamelle, Konfetti, Popcorn und Küchenschwämme, was das Zeug hielt.

Pünktlich zum Abmarsch um 13.11 Uhr ließ sich Prinz Willi im roten Cabrio vorfahren: Eingepackt in warme Decken, gab die Tollität aus dem Seniorenzentrum Sankt Katharina das krönende Ende des Karnevalszugs durch die Königswinterer Altstadt und ließ sich von den quietschbunt kostümierten Jecken am Straßenrand kräftig feiern. Wie übrigens schon einmal vor 25 Jahren. Da nämlich war der heute 76-jährige Willi Euskirchen schon einmal Karnevalsprinz an gleicher Stelle.

Rund 420 große und kleine Jecken zogen am Sonntagmittag zu Fuß, auf dem Festwagen oder im Bimmelbähnchen durch die Straßen und schmissen Kamelle, Konfetti, Popcorn und Küchenschwämme, was das Zeug hielt. Küchenschwämme? Genau. Die verteilte nämlich (auch) das Kinderprinzenpaar des Kindergartens Kleiner Drache, Fender I. und Nadja I., an die Karnevalisten rechts und links am Straßenrand, während die übrigen Jungen und Mädchen samt Eltern als bildhübsche Fliegenpilze die jungen Majestäten eskortierte.

Mit mehr als 80 Teilnehmern ging die KG Fidele Freunde Postalia an den Start: Während der eine Teil als kunterbunte Postler im Lappenfrack zu Fuß die knapp drei Kilometer lange Strecke zurücklegte, hatte der Senat im Bimmelbähnchen der Zahnradbahn Platz genommen und winkte von dort den Jecken gut gelaunt zu. Für sie wie auch für die mehr als 100 Jecken der Großen Königswinter Karnevalsgesellschaft (GKKG) ging es schließlich von Königswinter aus ohne Pause gleich weiter nach Bad Honnef zum Siebengebirgszug.

Zug in Königswinter

Keine Probleme mit nasskalten Temperaturen dürften die Jecken der Sankt Sebastianus Männerbruderschaft gehabt haben. "Keene Prinz in diesem Johr, stonn mer wie die Ässele do" lautete ihre Devise, und entsprechend hatten sie sich ins flauschige Eselskostüm geworfen. Überhaupt war da so einiges tierisch in der Altstadt: Die Bärenhorde sorgte für Stimmung, die Ex Mo Dancers hatten als schwarze Raben ihren Spaß und der Kanu Club Königswinter punktete mit einem Königswinterer Original: "Mecki ganz jeck".

Der Stammtisch ohne Namen löste das Temperaturproblem mit heißen Reggae-Rhythmen und dem Motto "Jamaika - viel Rauch um nichts", den sie wortwörtlich über ihrem Wagen emporstiegen ließen. Die knapp 20 Jecken waren mit ihren Rastalocken ebenso ein Hingucker wie die des Stammtisches Loss Loofe, die als "Los Muertos" den "Totentanz" in Sachen Kneipenkultur in der Altstadt aufs Korn nahmen. Und nicht zu vergessen die fantasievollen Kostüme, die sich der Kirchenchor Cäcilia parat gelegt hatte: Die Sänger zogen als festlich geschmückte Weihnachtsbäume durch die Straßen. Optimale Zweitverwertung, sozusagen.