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Proklamation in Bockeroth: Lampenfieber hatte nur der Sitzungspräsident

Proklamation in Bockeroth : Lampenfieber hatte nur der Sitzungspräsident

Dutzende kleiner Sternchen, Schnüppchen und Sternschnüppchen und sogar ausgewachsene Sternschnuppen: Fünf Stunden lang verzauberten rheinische Gardetanzkunst und Glanzlichter aus Köln die Bockerother Prunksitzung.

Was war der Supermond vergangenen Montag gegen das himmlische Spektakel, das man am Freitagabend in Oberpleis erleben konnte: Dutzende kleiner Sternchen, Schnüppchen und Sternschnüppchen und sogar ausgewachsene Sternschnuppen funkelten nicht etwa am Firmament, sondern ließen die Aula des Schulzentrums in himmlischem Glanz erstrahlen.

Mehr noch, sie sorgten zudem für Glanz in den Augen zahlreicher Fastelovendsfründe aus der Region, für die die große Prunksitzung der Bockerother Sternschnuppen das lang ersehnte Ende der karnevalsfreien Zeit einläutete. Hexen, Piraten, Clowns und viele andere bunt kostümierte Jecken bereiteten den Tänzern und ihrem Elferrat denn auch einen derart fulminanten Empfang, dass selbst ein gestandener Sitzungspräsident wie Werner Krämer Gänsehaut bekam: „Es ist immer wieder ein klasse Jeföhl, in so eine Aula einzumarschieren.“ Seit einem Vierteljahrhundert hat Krämer, zugleich Vorsitzender der Sternschnuppen, dieses wichtige Amt inne, und 25 Mal habe er nun schon hier oben gezittert, wie er verriet. Anzumerken war dem „Chef im Ring“ das Lampenfieber allerdings nicht, er führte mit gewohnt viel Leidenschaft „un Spaß an d'r Freud“ durch das fünfstündige Sitzungsprogramm.

„Wenn am Himmel die Stääne danze…., jo dann weiss ich, dat ich doheim bin, jo doheim bin he am Ring“– man könnte fast meinen, die „Klüngelköpp“ hätten ihren Karnevalshit „Stääne“ eigens für die Bockerother Sternschnuppen geschrieben – einen besseren Song jedenfalls hätte das Tanzcorps zum Einmarsch kaum wählen können. Insgesamt zeigten 28 große Sternschnuppen sowie 41 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 15 Jahren dem jubelnden Publikum rheinische Gardetanzkunst in ihrer schönsten Form. Und nicht nur das: Mit ihren Showtänzen entzündete das erwachsene Tanzcorps zu vorgerückter Stunde ein wahres Feuerwerk auf der Bühne. Lange hatten die Tänzer mit ihrem Trainer Thomas Janßen an den neuen Choreographien gefeilt, nun konnten die Früchte des monatelangen Trainings endlich geerntet werden, denn der Funke sprang im Handumdrehen ins Publikum über und löste dort wahre Beifallsstürme aus.

Soviel Engagement verdient es, geehrt zu werden. Sitzungspräsident Krämer zeichnete im Laufe des Abends fünf Mitglieder des Tanzcorps für ihre langjährige Treue zu den Sternschnuppen aus: Julia Leineweber, Gloria Macht, Lea Clermonts, Patrick Schneider, Marcel Klein und Marie Tasler für fünf Jahre Mitgliedschaft sowie Janina Bäßgen und Eva Gorzolla, die beide schon seit 20 Jahren Mitglied sind.

Da zu einer ordentlichen Karnevalssitzung aber nicht nur etwas fürs Auge gehört, präsentierten die Sternschnuppen neben den tänzerischen auch noch zahlreiche weitere närrische Glanzlichter: Et fussich Julche, die „Altreucher“, die Travestie-Torpedos „Ham & Egg“, das Redner-Duo „Willi & Ernst“, die Bands „BulleWuh“ und „Querbeat“ sowie „Dä Tuppes vom Land“ boten rundum alles, was das Narrenherz begehrt.