Session 2002/2003 : Peter und Marianne Gesell zum Oberpleiser Prinzenpaar proklamiert
Oberpleis "Leever en Pläät als gar keen Haar." Das Motto des neuen Prinzen der Narrenzunft Oberpleis lässt durchaus Rückschlüsse auf seinen Beruf zu - er ist Frisör in Oberpleis. Am Samstagabend wurde Peter III. im Schulzentrum Oberpleis feierlich als Regent für die aktuelle Session proklamiert.
"Ich habe immer gedacht: Eine Strumpfhose, das sieht bei mir nicht gut aus. Aber es hat doch geklappt", sagte der feierlich dekorierte neue Oberpleiser Prinz, mit bürgerlichem Namen Peter Gesell.
Mit seiner Prinzessin, Marianne I., ist er seit einem Jahr verheiratet. Gemeinsam bildeten die beiden am Samstagabend ein pfundiges, fröhliches und gerührtes Prinzenpaar. Auf seine körperlichen Maße spielte Peter III. denn auch in seinem Grußwort an die versammelten Jecken an.
Nach der Anprobe des Prinzengewands "gab es zwei Möglichkeiten: Prinzendiät oder neue Kostüme." Natürlich habe er sich nicht für das Abspecken entschieden, betonte Peter III. und erntete die Lacher des Publikums.
Der neue Prinz sammelte musikalische Erfahrungen im Musikverein Auel und bei den Pleistalbläsern. Er ist fußballbegeistert und spielt leidenschaftlich gerne Skat. Seine Familie ist seit der Gründung von Oberpleis ortsansässig.
Heinz Vogt, Präsident der Oberpleiser Narrenzunft, rühmte Peter III. besonders wegen der wichtigen Kommunikationsfunktion seines Frisörladens: "Dort ist man immer am Puls der Zeit" und erfahre "die Daily News aus Oberpleis".
Prinzessin Marianne I. wurde vor 46 Jahren in der elterlichen Scheune in Bennerscheid mit dem Nachnamen Dahs geboren. Sie ist seit vier Jahren Leiterin des Kindergartens Uthweiler Zwergenland.
Bürgermeister Peter Wirtz begrüßte das neue Prinzenpaar und gab Einblicke in die persönliche Vergangenheit der beiden. "Sie haben an einem Aschermittwoch in Bennerscheid erstmals gebützt" - seien mithin waschechte Karnevalisten. Der Bürgermeister gelobte, dem Prinzenpaar treu zu dienen, "bis der Aschermittwoch uns scheidet."
Für Peter III. und Marianne I. war es ein freudiger Akt, für das Vorgängerpaar Johannes III. und Irmgard I. (Schulz) aber war wohl auch ein bisschen Wehmut im Spiel. Heinz Vogt verabschiedete die beiden mit warmen Worten: "Wir hatten mit euch eine superjeile Zick."
Die beiden hätten im vergangenen Jahr einen jugendlichen Charme versprüht und maßgeblich zum Erfolg der Oberpleiser Session 2002 beigetragen. Als Dank für ihre Verdienste erhielten Johannes III. und Irmgard I. den Gesellschaftsorden der Narrenzunft.
Johannes III. fasste das Jahr im Würdenamt zusammen: "Daran denken wir noch ewig zurück." Dann jedoch wechselte das Prinzen-Zepter endgültig den Besitzer.
Rund um die Prinzenproklamation hatte die Narrenzunft ein vielstündiges buntes Programm arrangiert. Die Tänzerinnen "Boys Toys" becircten die Zuschauer mit ihrem verführerischen Schlangentanz.
Volkstümlicher ging es beim Einmarsch der Fidelen Kölschen zu. Eine Vielzahl von Künstlern bescherte ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Programm. Erst gegen Mitternacht endete das Fest zur Prinzenproklamation mit den obligatorischen Hymnen: "Pleeser Wind" und "So ein Tag".
