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"Petra" Wirtz zeigt ihr Spitzebötzje

"Petra" Wirtz zeigt ihr Spitzebötzje

In den Sälen des Siebengebirges haben die jecken Wiever das Kommando - Das Gekreische nimmt kein Ende, als der Bürgermeister als Tanzmariechen die Bühnen erklimmt

Königswinter. "Nanu, da fehlt doch einer..." Kaum hatten Andrea Milz, Cornelia Mazur-Flöer, Sokratis Theodoridis und Peter Gola auf der Bühne Aufstellung genommen, um die Weiberfastnacht wie gewohnt als Bürgermeisterriege zu bereichern, da tänzelte auch schon der Fünfte im Bunde in den Saal.

Art und Weise, wie sich Stadtoberhaupt Peter Wirtz zurecht gemacht hatte, ließen die Säle in einem einzigen Kreischen und Johlen untergehen.

Als Funkenmariechen wurde er von den vier "Tanzoffizieren" derart übers Parkett gewirbelt, dass die Frauenwelt völlig aus dem Häuschen geriet. Ganz vorbei war es dann, als Wirtz nach geschlagenem Rad und gewagtem, aber gelungenem Spagat sein Röckchen lüftete und der versammelten Weiblichkeit sein Spitzenhöschen präsentierte.

"Ich bin von den Socken: Wat für en Fijürche", meinte denn auch Gaby Wegener, die als Präsidentin bei der Sitzung des Damen-Komitees Sonnige Rheinländerinnen im Maritim-Hotel in der Altstadt den besten Blick auf die langen Bürgermeisterbeine hatte. "Manche Karnevalsgesellschaft wäre froh, wenn sie solch eine Tanzmarie in ihren Reihen hätte", geizte die Vorsitzende nicht mit Komplimenten für den geschminkten Rathauschef.

Blumenschmuck und Federboas dominierten auch in der Aula des Schulzentrums Oberpleis. "Bollywood", so lautete dort neben dem Schlachtruf "Plees Alaaf" das Motto, und so hatte sich Sitzungspräsidentin Irmgard Schulz in einen prächtigen, orangefarbenen Sari geworfen. Farblich darauf gut abgestimmt war das Blaulicht an der Wand, welches zwischenzeitlich die "Happy Hour" verkündete - eine Nachricht, unter der die prächtige Stimmung im Saal nicht litt.

Ganz auf Eigengewächse setzten wieder einmal die Amazonen in Eudenbach, die in diesem Jahr nicht nur Karneval, sondern zugleich ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Groß war bei der von Conny Scheuer geleiteten Sitzung das Gelächter beim Sketch von Natascha Faßbender und Antje Kurtenbach:Während sich die eine im Restaurant lasziv ihres Schminketuis bedient, äfft sie die andere nach und nutzt dabei alle verfügbaren Utensilien - von der Ketchupflasche bis hin zur Klobürste.

Warum in die Ferne schweifen, wenn solche Karnevalsgrößen im eigenen Dorf wohnen. Das sagten sich auch in diesem Jahr die "Löstigen Höhner von de Luterbach" aus Oelinghoven bei ihrer Weibersitzung in Stieldorf. Das Damenkomitee bestritt das Programm im katholischen Pfarrheim fast im Alleingang. Köstlich der Sketch zum Thema "Rentenreform".

Angelika Arnold, Petra Schuhmacher, Martina Daumann und Gisela Günther spielten, was auf künftige Arbeitnehmer einmal zukommen könnte. "Jeder, der arbeiten geht, kriegt einen Rentner, statt in die Kasse zu zahlen", klärte die ungebetene Besucherin ihre unfreiwillige Gastgeberin auf. Am Ende waren es drei. Da tobte der Saal. "Ich bleibe solange hier, bis ich abnippele", meinte die eine Rentnerin. Solange wären auch die jecken Wiever wohl gerne geblieben, aber zumindest das offizielle Programm war um halb neun beendet.

In Vinxel hätten die Hennefer Stadtsoldaten fast die Veranstaltung gesprengt. Mit 50 Mann marschierten sie bei der Damensitzung ein. Was als kleine Überraschung für Lotti Feldhaus von den "Dilledöppchen" gedacht war, sorgte für einen gewissen Verzug im Zeitplan. Den Wievern war das herzlich egal, hatten sie doch eh schon bald jegliches Zeitgefühl verloren.

Als "Gratulant" zum jecken Jubiläum der Dilledöppchen, die in diesem Jahr ihren närrischen elften Geburtstag feiern und fast ähnlich soviele Weibersitzungen organisiert haben, ging Hans Remig auf die Bühne. Auch in Vinxel galt das Motto: Wer so gute Kräfte in den eigenen Reihen hat, braucht seine Moneten nicht für die Prominenz des rheinischen Karnevals auszugeben. Stress hatte auch das gemeinsame Prinzenpaar von Strüchern und Leddeköpp.

Detlef I. und Bärbel I. machten zunächst den Wievern bei der Sitzung in Thomasberg ihre Aufwartung, bevor es weiter nach Heisterbacherrott ging. Im Strücher Saal begeisterte das große Aufgebot eigener Tanzcorps. Die dortige KG ist im übrigen ein echtes Familienunternehmen. So spielten Mutter und Tochter Ulla und Steffi Haymann herrlich die "Besserwisser" auf der Bank am Steinklöpper.

Im Saal Lichtenberg in Heisterbacherrott hatte die kfd für ein tolles Programm gesorgt. Ob Claudia Bellinghausen als Fahrschülerin oder Renate Merz, Birgit Coosmann und Christel Leyendecker beim Schwimmkursus, auch hier setzten die Organisatoren auf eigene Kräfte. Unvergessen wird der Wieverfastelovend für Maria Falkenhain bleiben. Die Begleiterin des Prinzenpaars hatte am Donnerstag Geburtstag, und der ganze Saal sang: "Mir schenke der Ahl e paar Blömcher".