1. Narren-News
  2. Königswinter

Umbenennung des Saales zu Ehren des ehemaligen Präsidenten

Umbenennung des Saales zu Ehren des ehemaligen Präsidenten

Sein Lebenswerk und "zweites Wohnzimmer"

Thomasberg. Der Saal war nicht nur sein "zweites Wohnzimmer", wie der Bürgerfestauschuss-Vorsitzende aus Heisterbacherrott, Reiner Henseler, schätzte. Nein, zumindest zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch war der Saal an der Oberen Straße in Thomasberg sogar das "erste Wohnzimmer" von Franz Unterstell, erinnerte sich seine Tochter Evelyn van Heel am Sonntag vor vollbesetztem Haus.

Dort war der im Juli 2006 verstorbene Franz Unterstell stets "perfekter Gastgeber" gewesen, der wollte, dass sich seine Gäste rundum wohlfühlen. So wie am Sonntag - als sich pünktlich um 11.11 Uhr der Saal an der Oberen Straße füllte und die Jecken in die Startlöcher für die Session gingen und die Benennung des Saals nach Franz Unterstell in Angriff nahmen.

Sie feierten dabei das Lebenswerk ihres verstorbenen Ehrenpräsidenten und Ehrenvorsitzenden, ein "Urgestein und Motor des Strücher Karnevals", so KG-Vorsitzender Willi Weyler. Gründungsmitglied der KG vor 30 Jahren, 22 Jahre Jahre ohne Unterbrechung Präsident, federführend für Kauf und Anbau des Saales. Unterstell erhielt fast alle Orden- und Ehrenzeichen, die ein Karnevalist im Rheinland sich wünschen kann.

Das war seiner KG aber noch nicht genug. "Es bedarf einer anderen Würdigung", erklärte Weyler. Man habe sich zur Umbenennung aber auch entschlossen, "um zu dokumentieren, dass diese Räume jedermann zugänglich und benutzbar sind. Es ist eine Begegnungsstätte für Thomasberg und jeder, der sie bucht, leistet einen Beitrag zum Erhalt des Saales."

Auch wenn der Name "Strücher KG" nun nicht mehr im Namen des Hauses auftauche, wisse doch jeder, worum es gehe, denn "Franz Unterstell ist ein Synonym für Strücher KG", sagte Bürgermeister Peter Wirtz, der sich über diesen "stolzen Tag für Thomasberg" freute und mit Weyler das neue Logo enthüllte: "Eine würdige Beschriftung in den Farben der KG, herzlichen Glückwunsch", lobte Wirtz das moderne schwarz-weiß-blaue Emblem, das am Giebel platziert wird.

Es war eben erst frisch aus dem Atelier gekommen, ebenso wie die Kostüme des Gardetanzcorps "Blau-Weiße Flammen": Auch an denen war "vorgestern und gestern bis in die Nacht genäht worden", so Weyler, um den Jecken einen Auftakt nach Maß zu bieten, Augenschmaus inklusive. "Ihr habt mit dieser Umbenennung ins Schwarze getroffen, es ist eine große Sache und wir stehen voll dahinter", lobte der 2. Vorsitzende des Festausschusses Siebengebirge, Bernd Brenker.

22 Mal schon sei der Festauschusses froh gewesen, im Saal den traditionellen Vorstellabend zu veranstalten, auch dank Kooperation mit Unterstell stets ein Vergnügen. Rainer Henseler, noch recht frischgebackener BFA-Chef aus Heisterbacherrott, erinnerte an Unterstells gern geübten Ausruf "®Bühne frei für eine Zugabe.

Ihr gebt ihm nun die Zugabe, die er verdient hat." Bei Franz Unterstells Witwe Marianne bedankte sich die KG mit einem Blumenstrauß und dem ersten Orden der Session, der wiederum Unterstell und den Saal zeigt. Den Orden empfing auch das scheidende Prinzenpaar Detlev I. (Hintzen) und Bärbel I. mit ihren Begleitern Maria und Heinz Falkenhain sowie Carola Kiedels und Egbert Meurer.

Und es "regnete" noch weitere Metalle: Damenkomitee-Ehrenpräsidentin Waltraud Landsberg erhielt eins ebenso wie alle Senatorinnen und Senatoren. Verraten wurde am Sonntag auch der Name der neuen Tollitäten, die sich nach etwas zäher Suche doch noch fanden: Es sind Paul und Marianne Brüll aus Rauschendorf, deren Tochter bei den Siebengebirgsperlen tanzt.

Einen furiosen Sessionsstart legten am Sonntag die Tanzcorps der Strücher KG hin. Das Solomariechen des Kindertanzcorps, Alina Fries und das Solomariechen des Jugendtanzcorps, Mara Huhn, sprangen mühelos aus dem Stand in den Spagat, wirbelten zu dem dramatischen "Final Countdown" über die Bühne. Synchronen Paartanz zeigten Luisa Flohr und Vanessa Coosmann vom Jugendtanzcorps und Thomas Janßen und Pia Landsberg boten einen fuliminanten Paartanz, unter anderem zu "Football's coming home", da bedeutet Tanzen Leistungssport mit fitten Akteuren.

Die Trainer Thomas Janßen, Silvia Wawro und Marco Reggio und Ditmar Dölper haben mit ihren Schützlingen harte Arbeit geleistet. Das Ergebnis hätte sicher auch Franz Unterstell beeindruckt. Ebenso wie der fröhliche Fortgang des Sessionstarts, der sich noch bis in den Nachmittag hinzog.