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Gottesdienst: Von der Kanzel spricht "Robin Hood"

Gottesdienst : Von der Kanzel spricht "Robin Hood"

Weiße und blaue Luftballontrauben hingen am Sonntag über dem Kreuz in der evangelischen Kirche von Stieldorf.

Bunt gekleidete Clowns grüßten von den Wänden ihre Kollegen in den Bänken, die sich die traditionelle Reim-Karnevalspredigt ihres Pfarrers Max Koranyi nicht entgehen lassen wollten.

Natürlich waren nicht alle Gottesdienstbesucher kostümiert. Manchen reichte eine rote Pappnas im Jeseech oder auch nur ein farbenprächtiger Poncho. In die Rolle des legendären Robin Hood vom Sherwood Forest war der Pfarrer geschlüpft, während seine "Katechumenenbande" die Kumpanen um Little John darstellte.

"We are the world, we are the children. We are the ones, who make a brighter day", stimmten die "Seven Hills Singers" den Michael-Jackson-Song zu Beginn des Gottesdienstes an, der noch von einem Bläserensemble und einem Flötenduo gestaltet wurde. Dann stieg "Robin Hood" in die Bütt, um "Auf der Spur zur Natur" seine Zuhörer wach zu rütteln.

Zwar war dem angelsächsischen Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit klar, dass im Karneval der Jeck im Mittelpunkt steht, aber: "Es ist die Erde, die Natur, die noch dem letzten Jecken sein Leben schenkt, ein Leben pur an allen Ort' und Ecken!" erinnert Koranyi. Und schon listete er all die Umweltsünden auf, von der Luftverschmutzung bis hin zum Atommüll.

Dabei habe Gott den Menschen nach der Vertreibung aus dem Paradies doch zum Statthalter der Erde gemacht, erinnerte der Pfarrer. "Wenn Fastelaer sein will ne Zeit, in der die Welt läuft anders, dann sollten wir sein froh bereit zu sagen: Ja ich kann das! Ich kann verzichten auf den Strom, auf Energie und Flüge.

Ich gehe lieber in den Dom und nutze dafür Züge!" So würde man auch der nächsten Generation einen brighter day sichern, denn auch die "möchte leben, lieb und brav. Wir rufen heute nur: Alaaf!", schloss Koranyi seine Reim-Predigt.