1. Narren-News
  2. Königswinter

Wer zuerst zubeißt und schreit, der hat gewonnen

Wer zuerst zubeißt und schreit, der hat gewonnen

Claudia Nettekoven ist seit Samstag Königswinters Bohnenkönigin

Königswinter. Als Prinz Manfred III. und Prinzessin Rita I. am Samstagabend zum zweiten Mal an diesem Tage in ihrer Hofburg "Zum kleinen Museum" einkehrten, hatte dort bereits eine andere Regentin das Zepter übernommen.

Die Inhaberin der Gaststätte Claudia Nettekoven war nur wenige Augenblicke zuvor zur Bohnenkönigin des Bürger- und Verkehrsvereins Alt-Königswinter 1861 gekrönt worden. Seit Bestehen des Vereins gibt es auch den Titel der Bohnenkönigin. Gekürt wird sie seit Jahren beim Abschluss der Neujahrswanderung, die die Mitglieder in diesem Jahr auf Schloss Drachenburg geführt hatte, wo sie sich ein Bild vom Fortgang der Restaurierung machten.

Für das Amt der Bohnenkönigin qualifiziert man sich indes nur mit Glück. So erhielten alle Frauen im Saal einen leckeren Berliner, doch nur in einem befand sich eine Kaffeebohne. "Ich bitte Sie jetzt herzhaft zuzubeißen. Wer zuerst schreit, der ist es", erklärte Vorsitzender Peter Gola, und prompt war eine neue Würdenträgerin gefunden. "So schnell wird man von der III. zur I.", merkte Nettekoven lachend an. Die Gastronomin war im vorigen Jahr noch als Claudia III. Weinkönigin von Rhöndorf gewesen.

"Soweit ich mich erinnere, hatten wir noch keine Claudia als Königin", erläuterte Gola und ernannte sie deshalb zu Claudia I.. Die Tradition der Bohnenkönigin stammt noch aus dem Mittelalter. "Auf großen Gütern gaben Adelige ihren Bediensteten zum Dreikönigsfest damals einen aus", berichtete der Vorsitzende den knapp 40 anwesenden Mitgliedern des 107 Mitglieder zählenden Vereins.

Schon damals sei mittels einer schwarzen Bohne unter vielen Weißen ein Bohnenkönig oder eine Bohnenkönigin ermittelt worden. "Dazu haben die Menschen damals eine Woche lang getrunken und gegessen, aber das machen wir hier natürlich nicht mehr", meinte Gola zu Beginn des Abends, der zwar keine Woche anhielt, aber dennoch mit Speis und Trank in gemütlicher Runde endete.

Für den Bürger- und Verkehrsverein ist das Jahr 2007 damit offiziell eingeleitet. Neben Ausflügen soll das Museumsfest im Siebengebirgsmuseum, das am ersten Juliwochenende zum dritten Mal vom Verein veranstaltet wird, einen Höhepunkt darstellen.