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Westerwaldsterne lassen in Oberdollendorf die Mariechen fliegen

Westerwaldsterne lassen in Oberdollendorf die Mariechen fliegen

Die Küzengarde erhielt mit dem Auftritt der Liküra-Ehrengarde noch ein verspätetes Geburtstagsgeschenk - Der "Knallkopp" lässt für den Bettler nichts mehr springen

Oberdollendorf. Was machen Katzen, Clowns und Schornsteinfeger an einem Wochenende in einer Dollendorfer Turnhalle? Es kann nur eine Antwort geben: Es ist Kostümsitzung der Küzengarde. Und in diesem Jahr waren in der Gemeinschaftsgrundschule Oberdollendorf sowohl hochkarätige Vertreter des rheinischen Karnevals als auch erstmals das WDR-Fernsehen dabei.

Weil Küzengarde-Präsident Lorenz Blesgen und der Erste Vorsitzende Werner Honnef während der gesamten Sitzung im Elferrat eingespannt waren, hielt der Literat und Organisator der Veranstaltung, Bernd Wenzel, in einem kleinen Nebenraum der Turnhalle die Zügel in der Hand. Zusammen mit dem Hausmeister der Gemeinschaftsgrundschule Oberdollendorf, Wolf Palmersheim, sorgte er für den reibunglosen Ablauf der Veranstaltung, regelte die Beleuchtung der Bühne, koordinierte die Auftritte der engagierten Künstler - und hoffte, dass alle Teilnehmer trotz Glatteisgefahr pünktlich zu ihren Auftritten erschienen. "Bis jetzt läuft alles nach Plan", sagte Wenzel gegen Mitte der Sitzung zufrieden, "aber für den Notfall ist gesorgt." Schade sei nur, dass er wegen der vielen Arbeit keine Zeit habe, die Darbietungen der Gruppen vollständig zu verfolgen.

So zum Beispiel die Tanzdarbietung der Westerwaldsterne, bei der so manches Mariechen durch die Lüfte flog. Oder den Auftritt von "Ne Knallkopp" alias Dieter Röder. Er ist, wie er selbst sagt, im Kölner Karneval zu Hause und nahezu alljährlich bei den Karnevalssitzungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zu sehen.

In diesem Jahr war er erstmals in Oberdollendorf dabei und erzählte dem amüsierten Publikum neben anderen kuriosen Geschichten, dass er einem Bettler in der Stadt immer ein paar Groschen gegeben habe. Seitdem sein Sohn die Uni besuche, müsse er aber sparen und der Bettler gehe leer aus. Als der sich beschwert, erklärt der Knallkopp, dass sein Sohn jetzt studiere, worauf der Bettler schreit: "Aber doch nicht auf meine Kosten."

Und während "Ne Knallkopp" noch Geschichten aus seinem Leben zum Besten gab, war im hinteren Teil der bunt geschmückten Halle Hektik angesagt. Die Techniker der Musik- und Gesangsgruppe "De Junge" bereiteten alles für den Auftritt der sechs Musiker vor. Die heizten dem mittlerweile tanzenden und schunkelnden Publikum mit Liedern wie "Party, Party, ole´" und "Tierisch gut drauf" tüchtig ein.

Die Veranstaltung fand Anja Pützstück-Haupt "in diesem Jahr einfach spitze". Seit Jahren besucht sie regelmäßig die Kostümsitzung. Aber "so gut wie in diesem Jahr" gefiel es ihr selten. Auch die Zahl der Zuschauer sei im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen, meinte Pützstück-Haupt.

Nach zahlreichen anderen Darbietungen erhielt die Küzengarde gegen Ende der Sitzung noch ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Bereits im Jahr 2000 feierte die Karnevalsgesellschaft 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass ließ sich die Liküra-Ehrengarde etwas besonderes einfallen: einen Auftritt in der Kostümsitzung. Und so marschierten sie jetzt im Festsaal ein und blieben bis zum Ausklang des rauschenden Festes.