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Karneval in Sankt Augustin: Abschied von der Kostümsitzung in Menden

Karneval in Sankt Augustin : Abschied von der Kostümsitzung in Menden

Die KG Blau-Wieße Essele verkaufte im Vorfeld zu wenig Karten. Im kommenden Jahr ist eine Kostümparty mit viel Musik als Alternative geplant. Trotzdem war die Veranstaltung ein Erfolg.

Zum vierten Mal steht das Festzelt der KG „Blau-Wieße Essele“ auf der Wiese am Schützenhaus in Menden, zum letzten Mal fand dort am Samstag die Kostümsitzung statt. Er wurden zu wenig Karten verkauft. Trotz guter Stimmung: Als die Brasspop-Band „Querbeat“ einlief, tobte der Saal. Viele Jecke stiegen auf ihre Stühle, klatschten und sangen mit. Gleich danach traten die „Köbesse“ auf, insgesamt eine Stunde lang boten sie bekannte und beliebte kölsche Lieder. Es war erstklassiger rheinischer Karneval, wie man ihn sonst aus den großen Hallen in Bonn und Köln kennt.

Das Mendener Prinzenpaar Silke I. und Karsten I. eröffnete die Sitzung mit einer Ordensverleihung. Den Orden des Bunds Deutscher Karneval in Gold gab es für Siegfried Wagenknecht, Erich Wagner und Udo Hegemann, sie seit 40 Jahre im Verein sind. Später am Abend wurde auch noch der große Ehrenorden an Jupp Bücher für sein Lebenswerk verliehen.

Die „Blau-Wieße Funken Wahn“, die Ehrengarde des Flughafens Köln-Bonn, zeigten gewagte Hebefiguren. „Der Landmetzger“ und Christian Pape traten als Redner auf. Die „Rheinmatrosen“, „Kuhl un de Gäng“ und „Fiasko“ sorgten für Stimmung.

Großer finanzieller Verlust

Trotzdem war das Festzelt bei der 77. Kostümsitzung nicht ausverkauft. Um die Unkosten der Veranstaltung aufzufangen, verkaufte die KG zusätzlich Lose. Ein Reisegutschein, mehrere „Pittermännchen“ und Essensgutscheine gab es zu gewinnen. Wie im Vorjahr wurden wieder nur 600 Eintrittskarten ausgegeben, obwohl es noch 200 weitere Plätze im Zelt gab. Den finanziellen Verlust für die Blau-Wieße Essele möchte der Vorstand nicht beziffern. Er ist jedoch so groß, dass es ab der nächsten Session keine Kostümsitzung mehr gibt. Das Format scheint in die Jahre gekommen zu sein.

„Der Karneval ist ein Stück weit Tradition in Menden, die wir pflegen”, sagt Manfred Jedis, erster Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft, „und wir freuen uns, dass wir junge und alte Menschen gleichermaßen erreichen.“ Aber da es noch die Herrensitzung und die Damensitzung gebe, müsse schon ein großer Anreiz geschaffen werden, um gemeinsam am Samstagnachmittag zu einer weiteren Veranstaltung zu gehen.

Als Ersatz für die Kostümsitzung haben die Essele bereits ein neues Format für die nächste Session entwickelt: „Essele Danz“ mit viel Musik. Mit dabei sind Thorben Klein, ehemaliger Sänger der Band „De Räuber“, die „Köbesse“, die Beueler Mundartband „Schäng“ und der Bonner DJ Ronaldo.

Die neue Kostümparty am Sebastianusplatz in Menden soll „besser und schunkeliger“ werden, verspricht die KG. Hier gehe es vor allem darum, dass die Mendener zum Karneval nicht erst ins Umland fahren müssen, sondern zum Feiern im Ort bleiben können. Die Tradition, dafür Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals nach Menden zu holen, wollen die Blau-Wießen Essele bewahren.