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Närrisches Gipfeltreffen in Siegburg: Das Kreishaus schunkelt

Närrisches Gipfeltreffen in Siegburg : Das Kreishaus schunkelt

Hände schütteln, Orden umhängen lassen und Bützje abstauben. Landrat Sebastian Schuster und seine Frau Margret waren für eine gute Stunde im Dauerstress, um alle Prinzenpaare, Dreigestirne und einzelne Tollitäten aus der Region beim Prinzenempfang im Kreishaus zu begrüßen.

Die Veranstaltung findet schon seit 1977 statt und ist in ihrer Art die größte im ganzen Rheinland. Angekündigt wurden die Besucher von Hans Hermann Klein, der diese Aufgabe erstmalig übernommen und den langjährigen Protokollchef Hein Mück abgelöst hat. Ebenso brav reihten sich Vertreter der Kirchen, aus Politik und Wirtschaft, einige Bürgermeister aus den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie weitere Ehrengäste in die lange Warteschlange ein. Schuster zeigte sich begeistert von den vielen bunt Kostümierten und der tollen Stimmung.

Denn nach dem Start dauerte es nur wenige Minuten, bis der ganze Sitzungssaal schunkelte, sang und tanzte. Die passenden Töne lieferten die "Kölsch-Band" und DJ Roman Füllenbach. Bei Kölsch und "Ähzezupp" stärkte man sich oder machte einen Abstecher zu den einzelnen Fraktionen der im Kreistag vertretenen Parteien, die ebenfalls in ihren Räumen kräftig feierten.

Frei nach dem Motto der Veranstaltung und des Sessionsordens des Rhein-Sieg-Kreises "Stau op de Brück - isch wääd verrück", eine Anspielung auf die Staus bei den Bonner Brückensanierungen, war Kreisdirektorin Annerose Heinze in Feuerwehr-Montur samt Helm mit Blaulicht erschienen und versicherte auf einem umgehängten Plakat: "Und wenn Stau is op de Brück, komm ich mit Blaulicht anjerück". Sozialdezernent Hermann Allroggen, ausgestattet mit eng sitzendem Fahrraddress, riet wiederum: "Sei schlau, nimm's Rad, umfahr den Stau." Und die Leiterin des Kreistagbüros, Brigitte Böker, mischte sich als Stauberaterin unter das närrische Volk.

In einen Disco-Proll mit blonder "Vokuhila-Frisur" aus den 1980er Jahren hatte sich Thomas Wagner verwandelt. "Als Schuldezernent bin ich jung geblieben", lautete seine knappe Erklärung. Neben ihm stand Wolfgang Grießl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, der mit seiner Initiative "5000 mal 5000" Gelder zum Bau des Beethoven-Festspielhauses sammelt und natürlich als Doppelgänger von Ludwig van B. angereist war. Neben Disco-Thomas fühle er sich wohl, schließlich sei Beethoven auch ein Revolutionär gewesen, versicherte er. Und Wagner ergänzte: "Ohne ihn hätte es meine Disco-Musik nie gegeben."