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Dickstes Getümmel beim Karneval in Menden: Die Sonne lacht in der Mendener "Hölle"

Dickstes Getümmel beim Karneval in Menden : Die Sonne lacht in der Mendener "Hölle"

Blau-wieß sind die Farben der Mendener Essele, der große Karnevalsgesellschaft im Sankt Augustiner Ortsteil an der Sieg. Und blau-wieß samt strahlendem Sonnenschein leuchtete gestern auch der Himmel über den knatschverdötschten Jecken.

Dickstes Getümmel herrschte naturgemäß an der Hofburg von Prinz Berni I. und Prinzessin Cati I.. Dort wurde nicht nur besonders lautstark nach Kamelle gerufen, auch aus Hunderten begeisterter Kehlen hallte ein Hoch über die Straßenkreuzung auf das Tollitätenpaar. Der närrische Tross war entsprechend der närrischen Gene der Mendener rund 900 Teilnehmer stark, wie die Zugleiter, Dirk Steiner und Udo Giesen, erfreut feststellten. 22 Gruppen mit verschiedenen Fest- und Begleitwagen sorgten für Stimmung, Musik und reichlich Wurfmaterial. Besonders erfreut zeigte sich das Festkomitee darüber, dass vier Gruppen mit überwiegend jugendlichen Teilnehmern erstmals den Mendener Rosenmontagszug bereicherten.

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Da waren zum Beispiel die jungen Narren vom Kegelclub Maibank. Alle schwarz-rot verkleidet als Vampire. Wie einer von ihnen, Patrick Quadt, erzählte, nennen sie sich nach einer Bank an der Siegburger Straße, wo sie sich als Kinder und Jugendliche immer getroffen haben. Aus dem losen Treff entstand der Kegelclub, und jetzt hatten sie sich entschlossen, am Zoch teilzunehmen. Motto, passend für Vampire: "Blooddoosch, Kölsch und e lecker Mädsche", hatten sie den Titel eines bekannten Karnevalsliedes für ihre Zwecke ein wenig zurechtgebogen.

Überhaupt ging es in Menden recht teuflisch zu: Ein Freundeskreis aus dem Ort hatte gar eine qualmende Hölle auf seinem Versorgungswagen aufgebaut, und unter dem Motto "in Menden ist die Hölle los" zogen sie singend und werfend an den begeisterten Zuschauern vorbei. Die Feuerwehr wiederum beklagte mit rheinischem Humor das Fehlen eines Supermarktes, was sie zwinge, bis nach Sankt Augustin zu laufen. "Märchenhaftes Menden" prangte auf ihrem Wagen mit allerlei Zwergen dekoriert. Und auf einem Wagen war zur Beruhigung der Autofahrer zu lesen, dass trotz leerer Kassen die Mendener Straßen "Maut frei" bleiben.

Märchen scheinen ohnehin zumindest gestern Hochkonjunktur in Menden gehabt zu haben, denn zahlreich vertreten waren auch die Heinzelmännchen, wenigstens der Zahl der Kostümierten nach zu urteilen. Wenngleich die echten Heinzelmännchen durch ein "neugierig' Weib dereinst vertrieben wurden", so scheint die Rückkehr der fleißigen Helfer in Menden doch sehr erwünscht zu sein.