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Ex-Kommandeur regiert die Jecken

Ex-Kommandeur regiert die Jecken

Uwe und Siegburgia Jutta Pomplun sind die neuen Tollitäten in der Kreisstadt

Siegburg. Dass auch ein gebürtiger Westfale im Rheinland als Karnevalsprinz bestehen kann, will Uwe Pomplun beweisen. Im großen Sitzungssaal des Siegburger Rathauses präsentierten Günter Krengel, Präsident des Karnevalskomitees, und Bürgermeister Rolf Krieger den künftigen Prinzen nebst Siegburgia Jutta. Der ehemalige Kommandeur des Wachbataillons tauscht in der fünften Jahreszeit den Stahlhelm gegen die Narrenkappe. Uwe I. und Jutta I. steht das Adjutantenpaar Dieter und Annemie Hennecken zur Seite.

"Wir haben gründlich überlegt, bevor wir uns dafür entschieden haben", sagte Pomplun. Der 48 Jahre alte Berufssoldat hatte nach eigenem Bekunden 42 Jahre seines Lebens mit Karneval "gar nichts am Hut. Hätte mich jemand vor ein paar Jahren gefragt, ob ich in Siegburg Karnevalsprinz werden möchte, hätte ich ihn für verrückt gehalten."

1953 in Brake in der Nähe von Bielefeld geboren und in Herford aufgewachsen, absolvierte Pomplun eine kaufmännische Ausbildung und studierte Betriebswirtschaft. 1974 wurde er Soldat und war fortan mit seiner Familie unterwegs. "Wir haben einen großen Teil Deutschlands kennengelernt, aber in Siegburg fühlen wir uns am wohlsten", sagt der aktive Fallschirmspringer.

1995 übernahm Pomplun das Kommando übers Siegburger Wachbataillon und zog mit seiner Frau, "die im gleichen Bett in Brake geboren wurde" und den Kindern Wiebke und Malte auf den Brückberg. Dort kam er auch mit dem Karneval in Kontakt. Jutta I., gelernte Modedesignerin und in der VHS in der Erwachsenenbildung aktiv, konnte dem jecken Treiben gleich mehr abgewinnen. "Ich fand den Karneval, wie er hier gefeiert wird, immer gut." 1999 übernahm Pomplun die Leitung des Rosenmontagszuges in der Kreisstadt. "Für mich eine Ehre."

Es sollte aber noch besser kommen. Zum 50-jährigen Bestehen stellen die Husaren Grün-Weiß vom Brückberg dieses Jahr das Prinzenpaar. Die Wahl fiel auf Uwe und Jutta Pomplun. Die Tollitäten müssen nun bis Aschermittwoch rund 120 Auftritte absolvieren. "Wir wollen den Leuten Spaß bereiten und Siegburg während der Karnevalszeit würdig vertreten."