Hennefer Karnevalisten sind unter einer Kappe
Sieben Vereine schließen sich zu einem Karnevalskomitee zusammen - Karl-Heinz Decker wird Präsident
Hennef. "Das ist heute Abend eine wahrlich historische Veranstaltung", sagte Karl-Heinz Decker. Der "Baas" der Hennefer Stadtsoldaten freute sich darüber, dass am Mittwochabend im Kurhäuschen etwas Einzigartiges in der Hennefer Karnevalsgeschichte passierte.
Die großen Hennefer Karnevalsvereine unterzeichneten bei Kölsch und Schnittchen die Gründungssatzung des neuen Karnevalskomitees. "Es ist wichtig, dass ab jetzt nicht mehr jeder machen kann, was er will", sagte Decker. "Animositäten zwischen den Vereinen haben da keinen Platz mehr".
Neben Decker und Klaus Oberheim von den Stadtsoldaten unterzeichneten Karl-Heinz Hochgeschurz und Andreas Seitz für die KG "Quer durch de Waat", Christoph Morell und Wolfgang Knott für die große Geistinger KG, Frank Rondorf und Armin Sterzenbach für die Hennefer KG sowie Andrea Kader und Claudia Knott von der "Fidelen Flotte" die Satzung, die Stadtsoldat und Jurist Christoph Schwindt aufgesetzt hatte.
"Jeder Verein hat zwei Personen für den Vorstand des Komitees zu entsenden", sagte Schwindt. Damit das Komitee als gemeinnützig anerkannt werden kann, mussten aber sieben Vereine dem Komitee bei der Gründung beitreten.
Mit dem Verein der Freunde und Förderer der Ersten Hennefer KG, für die Liesel Heller und Irene Sorgnitt unterzeichneten, sowie den Freunden und Förderern des rheinischen Karnevals, vertreten durch Agnes Thomas und Carmen Lambertz, waren die "glorreichen Sieben" Vereine des Hennefer Frohsinns vollzählig.
"Ab jetzt sind die Hennefer Karnevalsvereine unter einer Kappe", sagte Decker, der auch erster Präsident wird. "Wir stellen ja grundsätzlich keinen Prinzen in Hennef. Darum werde ich zunächst die Präsidentschaft des neuen Komitees übernehmen", sagte Decker. Die Führung wird laut Decker im jährlichen Turnus an den Verein weitergegeben, der in der jeweiligen Session keinen Prinzen stellt.
Als Gründungskapital erhielt das Komitee vom Kreissparkassenregionaldirektor Sven Volkert einen Scheck über 1 000 Euro. Neben der Gemeinnützigkeit verpflichten sich die Vereine per Satzung, als Komitee den Karneval und das rheinische Brauchtum gemeinsam zu pflegen, das Bühnenbild für die Karnevalssitzungen zu gestalten, den Hennefer Rosenmontagszug zu organisieren und Termine für Veranstaltungen gemeinsam zu fixieren, um dann mit der Stadt Hennef die Nutzung der städtischen Aulen abzustimmen.
"Jeder Termin muss künftig mit dem Komitee abgesprochen werden", sagte Decker. "Damit wollen wir verhindern, dass Vereine einfach hingehen, und selbstständig plötzlich Veranstaltungen anberaumen", sagte Decker.
Gerne würde Decker noch weitere Hennefer Karnevalsvereine wie die Sövener "Naaksühle" und die Geistinger "Schmetterlinge" ins Boot holen. Decker wünscht sich, dass das Hennefer Karnevalskomitee beim Thema Wurfmaterial für den Rosenmontagszug künftig auch federführend ist. "Aber das ist noch Zukunftsmusik", sagte der frisch gebackene Präsident.
