1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Sankt Augustiner Rathaussitzung: Jecke Jubiläumssause im Rathaus

Sankt Augustiner Rathaussitzung : Jecke Jubiläumssause im Rathaus

Verwaiste Büros! Wo waren sie gestern, die Sesselpupser im Sankt Augustiner Rathaus? Von wegen "Couch Potatos": Auf den Stühlen tanzten sie, und auch sonst war viel Bewegung, Tempo und Spritzigkeit im Ratssaal zu spüren bei der Verwaltungssitzung, die in diesem Jahr eine ganz besondere war.

Denn der oberjecke Elferrat um Präsidentin Martina Gauchel hatte mit dem ganzen "Jeschmölz" um Ober-Hippi Klaus Schumacher ein jeckes Jubiläum zu feiern - 55 Jahre Rathaussitzung.

"55 Jahre und kein bisschen leise - feiern wir weiter auf unsere Weise" lautete denn auch das Motto einer temporeichen Sitzung, die in die Geschichte eingehen wird, weil sie nicht nur viel Rathaus-Geschichte auf die Bühne brachte, sondern wieder einmal unter Beweis stellte, wie kreativ doch die so oft gescholtenen "Behörden-Heinis" sein können.

Der erste Höhepunkt: der fulminante Einzug des Elferrates. Als süße Clowns gekleidet zogen die elf Ladys auf die Bühne, um das knatschverdötschte Publikum mit ihren Tänzen aus den vergangenen Jahren das Publikum gleich von den Sitzen zu reißen. Die Tollitäten der Stadt, die alle gekommen waren und ihren Auftritt hatten, taten ihr Übriges: Prinz Basti und Augustina Jessica I. sowie die Mendener Tollitäten Bernie I. und Cati I. und das Kinderprinzenpaar Sabrina II. und Marvin I.

Geschichte schrieb auch Theo Walterscheid.Vor 25 Jahren hatte er mit "Dinner op kölsch" für Jubelstürme gesorgt. Zum jecken Jubiläum schlüpfte er in überragender Form wieder in die Rollte des "kölschen Butlers". An seiner Seite als "kölsche Miss Sophie" stand die wunderbare Inge Siebel. Wunderbar auf der Spitze tanzte auch das Männerballett, und die "Ritter vom heiligen Gral" präsentierten Udo Jürgens "Aber bitte mit Sahne", natürlich mit eigenem Text. Songs des verstorbenen Entertainers adaptierten auch die "Rathaussirenen" um Stadtsprecherin Eva Stocksiefen.

Trotz zahlreicher Gebrechen bestens gelaunt war das erste Dreigestirn aus dem Jahre 1960 wieder ins Ornat geschlüpft und zog samt Gefolge, Krücken und Rollator - darin der Eierlikör - unter tosendem Applaus auf die Bühne, um dort sehr witzig das "Früher" mit dem "Heute" in Bezug zu setzen - einfach herrlich.

Was auch ehemalige Granden der Verwaltung, die aus dem Ruhestand zur jecken Sause gekommen waren, so empfanden. Dazu zählten unter anderem Ex-Kulturamtschef Bert Stroß sowie der ehemalige Hüter des Geldes, Wilfried Raubach.