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Karneval in Sankt Augustin: Junggesellenabschied beim Zoch

Karneval in Sankt Augustin : Junggesellenabschied beim Zoch

Krümelmonster, Hippies, Matrosen und sogar der Niederpleiser Wald machten sich am Sonntagnachmittag auf den Weg, gemeinsam mit rund 1100 weiteren Jecken die Ortsteile Niederpleis, Mülldorf und Ort karnevalistisch zu erobern.

Pünktlich auf die Sekunde gab Zugleiter Dirk Beutel das Kommando und der närrische Lindwurm aus knapp 40 Gruppen zog los. „Dieses Jahr sind wir wieder ein paar Leute mehr“, zog Beutel zum Start pünktlich um 14 Uhr eine erste Bilanz: „Leider sind die Golden Girls und auch die Freunde vom „Alt Mülldorf“ nicht mehr dabei. Der Zug geht in diesem Jahr nicht mehr an der Gaststätte vorbei.“ Die verschärften Sicherheitsauflagen sah man nur auf den zweiten Blick, dann aber deutlich: Mit Bussen, schweren Lkws und Feuerwehrautos wurde der Zugweg geschützt. „Das muss man ganz klar sagen: Ohne die Lkws der lokalen Unternehmen wie Containerdienst Keller, das Sägewerk Buchen und die Nachbarschaftshilfe hätte es keinen Zug gegeben“, sagt Beutel, während Prinz Werner III. und Augustina Anja I. sowie die Wagen und Fußgruppen durch die Stadtteile zogen.

Während die „8 mal 11“ Jahre feiernde DKG Sonnenschein als Hexen die Zuschauer verzauberten, heizten die Samba Läuse als trommelnde Köche den Jecken ein. Dahinter hatte sich „Veras JGA“ mit bunten Kostümen, Büggele voller Kamelle und Bagagebollerwagen schon in gute Stimmung getanzt. Mittendrin war Vera Küpper, die im Juli heiraten wird und neben „Kamelle“ oft Glückwünsche zu hören bekam: „Meine Trauzeugin hat mir das als Junggesellenabschied geschenkt. Das ist der beste Junggesellenabschied aller Zeiten, eine super Idee, einfach der Hammer.“

Top-Stimmung auch bei der OGS Am Pleiser Wald, die erstmals seit Jahren und gleich mit knapp 90 Personen am Zug teilnahm und einen echten Dauerbrenner – oder besser: Dauerstinker – mitgebracht hatte. „Wir sind der Pleiser Wald und trommeln für endlich saubere Toiletten“, so Schulpflegschaftsvorsitzender Hans Donau im Tross der trommelnden Bäume. „Wir sind seit 2009 als Freundeskreis unterwegs, eine etablierte Truppe und machen in diesem Jahr gegen Trumps Mauerbaupläne mobil“, sagte Michael Winkelhoch von den Los Plesos, mit Sombrero, Spirituosen und super Stimmung seit Jahren den Zug mitgestalten. Schrill und bunt zeigten sich auch die „Püngelsköpp“, die unter dem Motto „mir Püngelsköpp sin och der Hit und alle Hippies fahren mit“ nebst großem Prunkwagen auch auf den Bollerwagen und einem liebevoll dekorierten Kleintraktor den „Hippie Bulli“ und Flower-Power-Motive zeigten. Derweil wurde beim Förderverein St. Maria Königin groß gefeiert: „Ahoi! Ein Traum wird wahr, unser neues Pfarrzentrum ist da“ riefen die Matrosen, die das Kirchenschiff verlassen hatten, um in den Straßen der Stadt den jüngst eingeweihten Neubau (wir berichteten) zu feiern. Traditionelle Größen im Zug waren auch die Abiturjahrgänge von Albert-Einstein- und Rhein-Sieg-Gymnasium und der ASV – und natürlich das Sankt Augustiner Prinzenpaar, das sichtbar gerührt war vom großen und närrischen Treiben entlang der fünfeinhalb Kilometer langen Zugstrecke, wie Anja I. bestätigte: „Es ist einfach super und viel schöner, als ich mir das ausgemalt hatte.“