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Rosenmontagszug in Hennef: Pappnase, Pusteblume und Pilot

Rosenmontagszug in Hennef : Pappnase, Pusteblume und Pilot

Frohsinn auf 1,6 Kilometern: 1200 Teilnehmer reihen sich in den Hennefer Rosenmontagszug ein.

„Mir kumme all an.“ So lautete das Motto der Hennefer Zugleitung – und daran ließ sich bereits ermessen, dass sich die Hennefer Jecken vom Sturmtief „Ruzica“ den karnevalistischen Höhepunkt des Jahres nicht vermiesen lassen. Während Rosenmontagszüge wie in Mainz aufgrund der zu erwartenden Orkanböen bereits abgesagt worden waren, trotzten die Hennefer Jecken „Ruzica“ und feierten ihren jecken Lindwurm auf der Frankfurter Straße.

Petrus muss aber auch ein Hennefer Jeck sein, denn nach einem kurzen Regenschauer strahlte die Sonne und am blauen Himmel gab es nur ein paar Wolken. Zwar sorgte der Warther Bahnübergang wie immer für reichlich Verzögerungen, dafür wurden die Narren mit großartig kostümierten Fußgruppen und originell gestalteten Wagen entschädigt.

Rund 1200 Teilnehmer, aufgeteilt auf 38 Gruppen mit insgesamt 21 Motto- und neun Baggagewagen, zogen vom Warther Kreisel aus durch die Siegstadt und wurden entlang des insgesamt 1,6 Kilometer langen Zugweges frenetisch von den Jecken gefeiert.

Wie jedes Jahr hatten sich die Geistinger Schmetterlinge auch für diesen Rosenmontagszug etwas Besonderes einfallen lassen. Prachtvoll kostümiert als Herzen waren die Damen der Traditions-KG wieder mal die Augenweide des Zuges.

Der „Höllenexpress“ des Kegelclubs „Die Kallenkönige“ reihte sich ebenso in den Zug ein wie der wilde Hühnerstall der „Sövener Baujecke“, der am Vortag schon beim Sövener Zug begeistert hatte. „Staatse“ Kerle waren natürlich wie jedes Jahr durch die Hennefer Stadtsoldaten vertreten.

Die jecken Herren wagten dann auch einen Ausblick auf Veilchendienstag: „Hat der Auftritt Spaß gemacht, kommt der Kater über Nacht.“ „Gnadenbrot und Sünner geht immer“ lautete das diesjährige Motto der „Zupp-Zupp-Familie“, während die „Pappnasen“ als Clowns wieder einmal für die bunten Farbtupfer im Zug sorgten und mit ihrem Motto „Mir lache uns die Sorje fott“ einen der Grundgedanken des Karnevals formulierten.

Den DFB- und Fifa-Skandal des vergangenen Jahres nahm der FC Hennef 05 aufs Korn. Unter dem Motto „Ob Blatter Niersbach, DFB – der Spaß am Fußball bleibt hier in Hennef beim FC“ nahm der Fußballverein am Zug teil.

50 Jahre Stoßdorfer Sonnenzauber feierte der „Elferrat Sonnenschein“ aus Stoßdorf und sorgte für zusätzliche, sonnige Momente. Die zahlreichen Jecken jubelten prachtvollen Gruppen wie der KG „Quer durch de Waat“ zu, die ob ihrer Kostümierung unter dem Motto „1001 Nacht“ einen Hauch von zauberhaftem Orient in ganz Hennef verbreitete. Gewandet in prachtvollen Kostüme bahnte sich die Fidele Flotte Dondorf unter dem Motto „Mit Narrenkappe op dem Kopp schippern wir fidel und flott“ auf ihrem „Narrenschiff“ den Weg durch das Jeckenmeer.

Als „Pusteblumen“ ausstaffiert begleitete die „Erste Hennefer Karnevalsgesellschaft“ ihr Prinzenpaar Michael I. und Claudia V. (Marx). Die Tollitäten genossen hoch auf ihrem Wagen den Höhepunkt des Hennefer Straßenkarnevals und ließen sich frenetisch von den vielen Narren feiern. „Ich habe mit meiner Prognose Recht behalten. Das Wetter wird gut“, sagte der Prinz, der im zivilen Leben Hubschrauberpilot ist.