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Untote im "Rathaus des Grauens"

Untote im "Rathaus des Grauens"

Im Ratssaal der Stadt Sankt Augustin schlug gestern die Stunde der Geister. Teufel, Vampire, Hexen und allerlei gruselige Gestalten, darunter einige Heino-Plagiate und SPD-Fraktionschef Marc Knülle verkleidet als Freiherr von und zu Guttenberg, trieben ihr Unwesen.

Sankt Augustin. Im Ratssaal schlug am Donnerstag die Stunde der Geister. Teufel, Vampire, Werwölfe, Hexen und allerlei gruselige Gestalten, darunter einige Heino-Plagiate und SPD-Fraktionschef Marc Knülle verkleidet als Freiherr von und zu Guttenberg, trieben im "Rathaus des Grauens" bei der traditionellen Verwaltungs-Sitzung an Weiberfastnacht ihr Unwesen.

Da sage noch einer, Verwaltungsmitarbeiter seien nicht kreativ. Mit viel Witz und morbidem Charme präsentierte der Elferrat der Sankt Augustiner Stadtverwaltung um Präsidentin Martina Gauchel eine schaurig-schöne Sitzung mit weitgehend eigenen Kräften. Die zeigten sich in Top-Form, wenn sich auch unerklärliche Dinge im Rathaus abspielten, der Strom ausfiel und versucht wurde, CDs in der Mikrowelle zu brennen, wie die "Hummeln" bei ihrer Geisterbeschwörung sorgenvoll beklagten.

Sehr gelungen der Auftakt und Einzug des Elferrates. In einem Videosketch verfolgten die erschreckten Jecken, wie der Zwist zwischen Elferrat und Männerballett meuchelmörderische Züge annahm. Im Sarg trugen die Auftragskiller die Sitzungspräsidentin in den Ratssaal, die in der Folge als Untote mit ihrem Elferrat durch die fulminante Sitzung führte und Graf Dracula alias Bürgermeister Klaus Schumacher einen Orden umhängte.

Der begrüßte seine Untertanen - nicht ohne Schwierigkeiten. Das eigens für ihn angefertigte Gebiss mit den langen Eckzähnen für die vielen schönen weichen Hälse sorgte für einen Sprachfehler und viele Lacher. "Dabei habe ich doch noch drei Wochen Sprachkurs gemacht", klagte Schumacher, der einen ganz besonderen Gast an seiner Seite sah: Seinen ehemaligen Beigeordneten Konrad Seigfried, der eigens aus Ludwigsburg nach Sankt Augustin geeilt war, um in der "unheimlichen Wirklichkeit" seiner alten Wirkungsstätte Karneval zu feiern. Wie schön das ist, zeigten auch Thomas Linka als singender "Fluch der Karibik" sowie das Mendener Prinzenpaar.