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Von "Marbella" über "Mengde" bis zum "Herrjott"

Von "Marbella" über "Mengde" bis zum "Herrjott"

Die Narren feiern ihre Prinzen, die Session und eine "kölsche Mess"

Siegburg. (ktt) "Us leev zom Herrjott - wä singk deit dubbelt bedde": Mit einer "Kölschen Mess", haben die Funken Blau-Weiß den Karneval eingeläutet. Das Corps war am Samstagabend in einem Fackelzug vom Schützenhaus zur Sankt Servatius-Kirche marschiert. Monsignore Johannes Schwickerath, Ehrenpräses der Kolpingfamilie Siegburg und Ehrensenator der Funken, zelebrierte die Messe.

Anschließend ging es retour zum Schützenhaus zum "Großen Regimentsappell". Statt Präsident Ferdi Büchel, der aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen konnte, führte Ehrenpräsident Herbert Bosbach durch den Abend. Stehend applaudierten die Jecken im Saal für die blau-weißen Funken, die in allen Größen und Altersklassen erschienen.

Nachdem die Kinder-, Jugend- und Juniorentanzgruppe sowie das Offizierscorps und die Große Tanzgarde vor der Bühne Stellung bezogen hatten, meldete Kommandeur Peter-Josef Ludwig das Funkencorps als "vollständig angetreten, fit und einsatzbereit für die Session". Nicht weniger Applaus ernteten Prinz Hans-Peter I. und Siegburgia Doris I. Urkunde und Senatorenmütze gab es für den Café-Inhaber Dirk Neuenhöfer.

Den silbernen Verdienstorden für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten Günter Doliwa, Günter Raderschadt, Manfred Schmandt und Wilbert Fischer. Für seine 40-jährige Treue zu den Funken wurde Adjutant Günter Lindlar geehrt.

(voa) Niederkassels Pädagogen sehen schweren Zeiten entgegen: "Alle Lehrer sind verpflichtet, eine Woche vor und nach Karneval keine Arbeiten oder Tests schreiben zu lassen." So will es Paragraf 1 des Regelwerks, das Niederkassels neues Kinderprinzenpaar verfasst hat. Michael I. und Vanessa I. traten in Rheidt ihre jecke Regentschaft an. "Mer zwei wäde dat schon mache, mer brenge üch all zom schunkele und laache."

Ihr Sessionsmotto setzten die Nachwuchs-Tollitäten gleich um: Mit unwiderstehlichem Charme einten die Frohnaturen aus den Reihen der Interessensgemeinschaft Karneval Blau-Gelb Niederkassel ihr Narrenvolk zu einer schwofenden Gemeinschaft. Kein Wunder: Prinz Michael Umschlag ist ein echter "Mondorfer Jung" mit reichlich karnevalistischer Erfahrung: In der Session 2001/2002 war er schon einmal Prinz bei den Blau-Gelben.

Auch Prinzessin Vanessa I. Faulwasser ist in Sachen Frohsinn kein unbeschriebenes Blatt: Die elfjährige Realschülerin, die gerne Einrad fährt und tanzt, schmeißt sich seit acht Jahren für die Stadtgarde von Blau-Gelb ins Zeug.

Niederkassel. (eiu) Mit einem Paukenschlag starteten am Samstag gleich vier Karnevalsgesellschaften in die Session. Bereits beim Einmarsch in die Aula des Lülsdorfer Kopernikus-Gymnasiums gab es für das närrische Volk kein Halten mehr. Zum zweiten Mal hatten sich die IGK Blau-Gelb Niederkassel, die KG Rut-Wiess Ranzel, die KG Grün-Gelb Niederkassel und die KG Grün-Weiss Lülsdorf für einen gemeinsamen Karnevalsauftakt entschieden.

Die IGK Niederkassel, die in dieser Session ihr 30-jähriges Bestehen feiert, marschierte mit ihrer Stadtgarde, den Gardetanzgruppen sowie der Showtanzgruppe "Marbella" ein. Der am Vorabend proklamierte Ranzeler Prinz Peter. II. (Gebauer) und sein Gefolge genossen ihren Auftritt sichtlich. Die Grün-Gelben schickten ihre Tanzgarden auf die Bühne, die KG Grün-Weiss die "Lülsdorfer Junge und Mädcher".

Unter dem Motto "Lülsdorf fiert wie jedes Johr, och ohne Prinz, dat is doch klohr" bewiesen die Lülsdorfer einmal mehr, dass sie auch ohne Tollitäten närrischen Frohsinn verbreiten können. Neben Eigengewächsen sorgte auch Trompeter Bruce Kapusta für die Stimmung im Saal.

Sankt Augustin. (ktt) Auch in Menden hat die fünfte Jahreszeit am Wochenende Einzug gehalten. Rund 700 Gäste waren zur Prunksitzung der KG "Blau-Wieße Essele" in die Aula der Hauptschule gekommen.

Mit tosendem Applaus begrüßten die ausgelassenen Jecken ihr Mendener Dreigestirn Prinz Paulo I. (Massa), Bauer Peter I. (Kauffeld) und Jungfrau Mary I. (Jörg Scheidt) auf der Bühne. Danach ging es Schlag auf Schlag.

Den Auftakt machte Guido Cantz. Der "Mann für alle Fälle" zog sein Publikum innerhalb von wenigen Minuten in seinen Bann. Auch Bernd Stelter lieferte einen gelungenen Auftritt. Willibert Pauels setzte der geballten Komik die Krone auf. Der Kölner Diakon hatte witziges von seinem Chef, Kardinal Meisner, zu erzählen. Für die Gassenhauer sorgten "Kolibris" und "Paveier".

(drn) Ein langer Tusch ließ die Jecken in der Küz erwartungsvoll zur Bühne blicken. Der Ochsenball des Karnevalsclubs "Ne Hoofe volle Lööre" - der sein 30-jähriges Bestehen feiert - hatte begonnen. Peter Zündorf, Präsident und Literat der Sieglarer, führte die Jecken bis in die frühen Morgenstunden durchs Programm.

Das gönnte der Narrenschar kaum eine Verschnaufspause. Beim Nachbarn eingehakt, schunkelten und sangen die Jecken mit den Höhnern und Paveiern, lachten über Ne bergische Jung, Bernd Stelter und Guido Cantz.

Höhepunkt des Abends war die Vorstellung des Sieglarer Dreigestirns. Axel Odenthal, Feuerwehr-Hauptbrandmeister, verriet den Jecken, dass es sein Traum war, Prinz "en Loor an de Sieg" zu sein. Wegen seines ruhigen Gemütes sei Tischler Klaus Dahm die ideale Besetzung für den Bauern gewesen. Zur Jungfrau hat er das inaktive Feuerwehrmitglied Bruno Overath auserkoren.

Hans Peter Koch, Dieter Nötzold und Tobias Diepenseifen sind die Adjutanten zur Seite. Ihr Motto: "95 Johr lösche mir ze Loor, un dat bliev su, es doch klar."