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Wandelnde Handtaschen und eine rollende Baustelle

Wandelnde Handtaschen und eine rollende Baustelle

Farbenprächtiger Karnevalszug mit Rekord-Beteiligung begeistert die Narren in Rheidt

Niederkassel. (voa) Elisabethanische Hofdamen zwischen Ballonfahrern, eskortiert von tanzenden Designer-Handtaschen und einer Gruppe rockender Elvis-Presley-Verschnitte samt ihren Herzdamen in Pettycoats - wo gibt''s denn so etwas? Der Karnevalszug in Rheidt machte am Sonntag seinem Ruf als einer der schönsten und einfallsreichsten im Rhein-Sieg-Kreis wieder alle Ehre: Rund 450 oft herrlich fantasievoll kostümierte Teilnehmer und aufwändig gezimmerte Wagen bahnten sich ihren Weg durch die begeisternd feiernde Narrenschar.

Zugleiter Matthias Volberg vom Rheidter Karnevalskomitee hatte sich wieder viel Mühe bei der Zusammenstellung des schier endlosen närrischen Lindwurms gemacht. Schließlich gab''s in diesem Jahr mit 450 Aktiven einen Teilnehmer-Rekord. 2001 waren etwa hundert weniger unterwegs, sagte Volberg.

Kleiner Wermutstropfen: "Die vielen mitgeführten Verstärker und Stereoanlagen auf den Karnevalswagen sind nicht in unserem Sinne", sagte Volberg. Da mache es mehr und mehr Mühe, die zumeist sehr teuren Kapellen so im Zug zu platzieren, dass sie nicht akustisch untergehen. Angesprochen hatten die Organisatoren das in einer Vorbesprechung mit allen Gruppen. "Schließlich wollen wir weiterhin einen Zug mit Niveau."

Dass es um das Niveau des Zugs indes immer noch zum Besten bestellt ist, zeigte ein Blick auf Wagen und Fußgruppen: Da hatte die Kolping-Familie ihren Wagen zur fahrenden Baustelle hergerichtet. Preisverdächtig waren überdies die Kostüme der rund 20 Freundinnen um Karin Wagner. Die hatten sich als überlebensgroße Designer-Handtaschen verkleidet. Auch die Männer durften mit: Verkleidet à la Modezar Karl Lagerfeld.