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Proklamation in Wormersdorf: Drei Brüder regieren Rheinbach-Wormersdorf

Proklamation in Wormersdorf : Drei Brüder regieren Rheinbach-Wormersdorf

Das neue Dreigestirn in Wormersdorf ist etwas ganz besonderes. Schließlich stammen Prinz Dirk III., Bauer Zappes I. (Rolf) und Jungfrau Tonia I. (Thomas) aus der gleichen Familie.

Im Karneval sind Männer-Dreigestirne tatsächlich nicht gerade selten. Sehr wohl aber das neue Dreigestirn, das auf dem Narrenthron im „Land der Liebe“ residiert: Prinz Dirk III., Bauer Zappes I. (Rolf) und Jungfrau Tonia I. (Thomas) sind ein Brüder-Dreigestirn der Familie Zavelberg – was sie auf Jahre hinaus in der gesamten Region in Erinnerung halten dürfte.

Dass ihnen der Fastelovend besonders am Herzen liegt, haben sie schon reichlich bewiesen, unter anderem als Gründungsmitglieder der KG Wormersdorf im Jahr 2009, wo sie auch gleich Verantwortung übernahmen: Prinz Dirk III. war bis vor zwei Jahren Vorsitzender und Präsident der KG, Jungfrau Tonia I. ist heute Geschäftsführer. Da liegt das Sessionsmotto der drei Brüder auf der Hand: „Drei aus einem Holz repräsentieren wir Wormersdorf voller Stolz“. Dass sie nicht schon als Kinder gemeinsames ausgeheckt hatten, sei dem Altersunterschied geschuldet, sagen sie: Bauer Zappes I. (50) und Jungfrau Tonia I. (48) sind heute noch sicher, dass der „kleine Bruder“ Prinz Dirk III. (44 Jahre) ja „bestimmt nicht schnell genug über die Zäune gekommen wäre“.

„Doh mösse me ävve jett mie en de Eefel fahre!“

Was dieser selbstbewusst kontert: „Die waren doch für mich immer zu alt.“ Und schon geht die brüderliche Frotzelei weiter: Wie sind denn die Frauen eingebunden in der Session? Die Ehefrauen von Bauer Zappes I. und Jungfrau Tonia I. seien logischerweise bei der Proklamation dabei. Die von Prinz Dirk nicht. Was daran liegt, dass er keine Ehefrau hat. Noch zumindest nicht, denn: „Ich nutze die Session, um eine Frau zu finden“, verkündet er. Was natürlich brüderlicherseits von Bauer Zappes I. nicht unkommentiert bleiben kann: „Doh mösse me ävve jett mie en de Eefel fahre!“ Einig sind sich alle Drei in ihrer Liebe zu ihrem Heimatort Wormersdorf, dem sie bis heute treu geblieben sind. „Wir können die Tomburg einfach nicht aus den Augen lassen“, bekennt Prinz Dirk III.

Er hat zwar erst am 1. November seine Tätigkeit bei einem Sicherheitsdienst begonnen. Dennoch gewährt ihm sein Chef Manfred Limbach in der „heißen Phase“ der Session von Ende Januar bis drei Tage nach Aschermittwoch Urlaub. Da hat es Bauer Zappes I. als selbstständiger Dachdecker mit eigenem Betrieb nicht ganz so einfach. Die Terminplanung für den Betrieb könne er zwar etwas steuern, aber besonders wichtig: „Meine Mitarbeiter stehen voll hinter mir und machen schon mal etwas mehr.“ Jungfrau Tonia I., in Kerpen als Logistiker beschäftigt, hat Urlaub genommen – wie eigentlich jedes Jahr im Karneval.

Die größte Herausforderung für ihn: die Schminke. Das erste Probeschminken durch eine Bekannte für die offiziellen Fotos sei eine Katastrophe gewesen. „Mit diesem Kajal haben mir sofort die Augen getränt“, sagt Jungfrau Tonia I. „Die Schminke wird auf jeden Fall immer eine Herausforderung sein.“

Letzter Check der speziell angefertigten Ornate vor ihrem großen Auftritt zur Proklamation im Hause des Chef-Adjutanten Winfried von Sturm: „Alles da, nichts fehlt“, konnte er feststellen. Von dort ging es zum traditionellen Gulaschsuppe-Essen in der Gaststätte „Zum Treffpunkt“ auf Einladung ihrer Amtsvorgänger Jürgen I. und Claudia I. (Ehepaar Nohles).

Vier Federn mit verschiedenen Bedeutungen

Zur Einstimmung auf ihren großen Abend stimmte Martin Griese kölsche und eigene Lieder zum Mitsingen an. Schließlich am Freitagabend der große Augenblick: der Einzug in den „Wormersdorfer Gürzenich“ zu ihrer Proklamation, besonders lang ausgedehnt, weil der Prinz so ziemlich jedes weibliche Wesen im Saal bützte. Wir erinnern uns: Er will die Session nutzen, um eine Frau zu finden.

Erstmals wurden dem Wormersdorfer Prinzen vier Federn aufgesteckt: eine rote für die KG, eine blaue für die Fidelen Burgfrauen, eine bordeauxfarbene für den Elferrat und eine naturfarbene für all die anderen Jecken. Diese erlebten die Premiere des Sessionsliedes des singenden Familijedreijestiens: „De Stääne“ umgetextet von Wolfgang Bachem von den „Räubern“ und Adjutant Frank Klett.