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Zug in Heimerzheim: Luther und die Unschuldslämmer

Zug in Heimerzheim : Luther und die Unschuldslämmer

Beim Heimerzheimer Karnevalszug wird auch das Reformationsjubiläum gefeiert. 21 Gruppen sorgen für beste Stimmung.

Das Lutherjahr ist eingeläutet: De Jecke Protestante huldigten ihrem Kirchenführer mit dessen großem Konterfei auf ihrem Wagen beim großen Heimerzheimer Rosenmontagszug. Ansonsten ging es allerdings recht weltlich und wenig sittsam zu, obgleich vereinzelte Engelchen mit Heiligenschein am Straßenrand den Schein zu wahren suchten. So fiel die Heimerzheimer Fantasy Gruppe als Hunnenhorde in gewohnt martialischer Aufmachung über die Straßen her. Die Schützen hüllten sich zwar als vermeintliche Unschuldslämmer in weißen Pelz, ließen allerdings mit schwarzem Unterfell direkt durchschimmern, dass in jedem weißen auch ein schwarzes Schaf steckt.

Das Damenkomitee Goldene Herzen war mit äußerster Vorsicht zu genießen, denn auch wenn sich die Damen selbst als herzallerliebste Marienkäfer tarnten, flanierten sie doch auf giftigen Fliegenpilzen gefährlich nah an den Jecken vorbei. Die ließen sich aber nicht einschüchtern, denn erstens hatten sie mit Teufelchen, Soldaten oder Batmen viel Kampfkraft in den eigenen Reihen, und zweitens versprachen die Superhelden vom Judo Club Swisttal nötigenfalls Einsatzbereitschaft zum Retten der Welt gegen das Böse.

Unter der neuen Zugführung von Irmgard Schmitz und Erika Schucht und der Zugleitung von Hans-Peter Hölz umfasste der jecke Aufmarsch insgesamt 21 Formationen, darunter natürlich auch die staatsen Gruppen der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft. Zugmoderator Manfred Lütz begrüßte sämtliche Swisttaler Tollitäten auf der Tribüne sowie den ehemaligen Bürgermeister Eckhard Maack, der seine erkrankte Amtsnachfolgerin Petra Kalkbrenner würdig vertrat. Unterstützung auf der Tribüne erhielt Lütz von Günter Tappeser und seinem Vorgänger als Moderator, Hans-Josef Bürvenich.