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Weibersitzungen in der Voreifel: Ziemlich jecke und raderdolle Wiever

Weibersitzungen in der Voreifel : Ziemlich jecke und raderdolle Wiever

Auch in den beiden Voreifelmetropolen Rheinbach und Meckenheim waren die jecken Wiever außer Rand und Band.

Unter dem Motto „Kumm los mer fiere – Fastelovend em Dörp“ hatten die Fidelen Burgfrauen im Land der Liebe ein konfettireiches Programm auf die Beine gestellt, bei dem auch das Wormersdorfer Dreigestirn Prinz Conny II. (Obladen), Jungfrau Antonia I. (Nohles) und Bauer Achim I. (Arenz) sowie das Kinderprinzenpaar Lukas-Meikel I. (Posselt) und Paula I. (Haupt) vor nahezu ausverkauftem Saal für jecke Stimmung sorgten. Schmitz Marie, Tommy Walter aus Köln und Annegret vom Wochenmarkt versprühten mit reichlich Comedy und jeder Menge kölscher Tön ein humoristisches Feuerwerk für die rund 250 Möhnen im Saal. Nicht nur das Queckenberger Herrenballett, auch die vereinseigenen Tanzgruppen stellten die Trittfestigkeit des Bühnenparketts auf die Probe. Einen passenderen Rahmen hätten die Fidelen Burgfrauen für die Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder nicht wählen können. So wurden Margit Beer für ihre 20-jährige Vereinszugehörigkeit sowie Simone Hocke und Erna Leber für 30 Jahre ausgezeichnet. Gabi Lambertz wurde zur Senatorin ernannt.

Bei der Dreeser Damensitzung war zeitweise kaum zu unterscheiden, ob es im Saal voller war oder auf der Bühne. Während vorn die Gardemädels in Blau-Weiß Präsidentin Astrid Schneider und Prinzessin Birgit I. umringten, waren Prinz Norbert I. und Kinderprinzessin Lucy I. noch im Saal unterwegs und verteilten Kamelle. Zwischendurch ergriff der Prinz schnell die Gelegenheit, um einen Tanz mit einer Bedienung hinzulegen. Das gesamte Programm war vom Damenkomitee hausgemacht. Das ging vom Küchennavigator, dargestellt von Gabi Hidien und Astrid Schneider, über den Feueralarm (Kerstin Breuer, Helga Schreiner) bis zu einem Fernsehabend mit sechs Damen. Carola und Melanie Scherer, Andrea Craezer, Birgit Höckendorf und Steffi Leeser hatten die Garden gut eingestellt. Für viel Schmunzeln und Applaus sorgte der Showtanz der Dreeser Kerle als Kosaken, trainiert von Birgit Höckendorf, Yvonne Mahlberg und Silvia Nuß. Adelheid Breuer und Maria Linden wurden für 35 beziehungsweise 40 Jahre im Verein geehrt.

Der Weibertag stand unter dem Motto „Ägypten“, und wie immer war der Saal der Familie Schäfer proppenvoll besetzt. Bunte Kostüme, Funkenmariechen, Cowboys und Clowns bestimmten das Bild. Sitzungspräsidentin Klaudia Olbrich-Günther führte souverän durchs Programm. Zusammengestellt war es vom 1. Vorsitzenden Rolf Henn. Dieser hielt sich als Pharao im Hintergrund. Gleich zu Beginn heizte „Ne Kistedüvel“ (Thilly Meester aus Neuss) die Stimmung an. Dabei bekamen vor allem Männer ihr Fett weg, die schon nach sechs Wochen Löcher ins Wohngemeinschaftssofa gesessen hatten. „Wir sind wahrscheinlich alle verheiratet, und keine weiß warum“, flachste die Büttenrednerin. Sie ging auf Jobsuche und fragte unter wissendem Gelächter: „Haste schon mal ne Stunde am Stück den Bauch eingezogen?“ Als Special Guests waren die „Blues Brothers“ angekündigt. Einige aktive Mitglieder der KG Flerzheim waren für diesen Job als dunkle Gestalten von Silke Woischnig und Alexandra Wimmer gut eingestellt worden. Musik kam von Soundtrompeter Bonn, den Mundartbands Sibbeschuss und Echte Fründe. Über das Männerballett des NCR Blau-Gold amüsierten sich die Damen köstlich.

Rut un Wieß bebte die randvolle Mehrzweckhalle in Altendorf mit den Travestiekünstlern Ham und Egg in der Jubiläumssession der Söße Möhne. Wegen des engen Zeitplans zogen die beiden anstatt einer Zugabe zu „Simply the Best“ singend und tanzend unter großem Jubel aus dem Saal. Dem Motto getreu hatten sich fast alle Damen im Publikum an die am Elften im Elften ausgerufene Farbwahl gehalten. Obermöhn Gisela Hilberath und Silke Ladwig kündigten bei aufgeheizter Stimmung Highlights wie die jüngste Tanzgarde Hätzblättche und das Männerballett Heiße Socken aus Neuwied an. Im fast fünfstündigen Programm begeisterten außerdem das Kinderprinzenpaar Julian I. und Lena I., das hauseigene Männerballett Dicke Föös mit dem 70-jährigen Geburtstagsjubilar Hardy Derst, die Beckendorfer Knallköpp, die Proseccos und die Band Puddelrüh. DJ Mr. Musik sorgte für den musikalischen Ausklang bei der After-Sitzungs-Party.

In der „Hölle von Meckenheim“ begrüßten Sabrina Schnieber, Heike Campanile und Gardehexe Renate Größer unter dem Motto „Rut-Wiess, Alaaf“ in der ausverkauften Schützenhalle mehr als 200 bunt gemischte jecke Wiever. De Frau Kühne und Feuerwehrmann Kresse strapazierten die Lachmuskeln, bevor die Funky Marys und die Band Herzschlag für kochende Stimmung im Saal sorgte. Gleich auf den Bänken stehend, applaudierten die Damen den Lokalmatadoren Dicke Fööös, die seit elf Jahren als Männerballett begeistern. Das Kinderprinzenpaar Julian I. und Lena I. begrüßte die Jecken, ehe der Mitmachtanz des Männerballetts Blue Lagunas die jecken Damen in Bewegung und die Stimmung im Saal zum Kochen brachte. Am Abend öffnete sich die Tür auch für die Männer der Möhnen zum ausgelassenen Ausklang der Weiberfastnacht.

Ob Struwwelpeter, Paradiesvogel oder Husarin – bereits lange vor Beginn der Weibersitzung im Merzbacher Hof wurde geschunkelt, was Perücke und Kostüm hergaben. Das Programm, das das 13-köpfige Damenkomitee Blau-Weiß auf die Bühne gestellt hatte, konnte sich auch in diesem 69. Jahr des Bestehens sehen lassen und war wieder einmal hausgemacht und handverlesen. So sorgten nicht nur ortseigene Tanzgruppen im Saal für jecke Stimmung, sondern auch die Merzbacher Tennisdamen, die als Puschelluder die Bühne eroberten, nachdem sie sich bereits als grün-schwarze Punkerinnen unter die bunte Gesellschaft gemischt hatten. Neben diversen hausgemachten Sketchen, erzielte auch der aus Köln eingeflogene Engel Hetwich mit seiner Büttenrede ausnahmsloses Gelächter. Schließlich heizten das Männerballett Bodo und die Ballermänner den Merzbacher Wievern gehörig ein.