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Das närrische Volk huldigt seinen Tollitäten

Das närrische Volk huldigt seinen Tollitäten

In Bornheim hat bis Aschermittwoch Prinz Peter das Sagen - Die Lüftelberger haben endlich ihre Lissy - Prinz Erik und Prinzessin Sabine regieren am Fuße der Tomburg - In Queckenberg tanzt Prinzessin Svenja

Rhein-Sieg-Kreis. Der 11. im 11. ist gerade vorbei, da war es nun selbstverständliche Jeckenpflicht, dass das Wochenende auch im Vorgebirge im Zeichen der närrischen Herrscher stand. Das Trömmelchen ging, und die Narren waren nicht mehr zu halten.

Bornheim. (mab) "Es ist eine Katastrophe", scherzte Peter van den Berg und meinte damit den Platzmangel in der Bornheimer Kaiserhalle: Weder Sitz- noch Stehplätze waren frei, als der künftige Prinz gemeinsam mit seiner Frau Vroni die Gaststätte erreichte.

Wen wunderte es, immerhin hat sich mit Peter van den Berg ein Mann zur Übernahme des höchsten Karnevalsamts bereit erklärt, der schon seit Jahren im Mittelpunkt steht: Sei es nun als Ortsausschussvorsitzender oder als Vorsitzender des "Festkomitee Karneval" (FKK).

Da war bei der Proklamation die Liste der Gratulanten lang, noch länger als die Liste der Begleiter von Prinz Peter und Prinzessin Vroni: Die hatten nämlich nicht nur ihre Töchter und deren Partner Christel und Reinhard Wölfinger, Elisabeth und Josef Soutschka sowie Nicole van den Berg und Ralph Habeth im Gefolge, sondern auch ihre Enkelkinder Matthias, Michael und Christina. Chefadjutant ist Werner Muhr von den Vorgebirgsmusikanten, bei denen Peter van den Berg aktives Mitglied ist, den Prinzenführer macht Hans-Gerd Schneider, der Prinz aus dem Jahre 2000 in Begleitung seiner Frau Gerda.

Ebenfalls im Gefolge: Jürgen Nikisch, ein Freund des Prinzen und regelmäßig sein Nachbar beim Spiel der Vorgebirgsmusikanten.

Die Moderation, das wäre sonst die Aufgabe Van den Bergs selbst gewesen, übernahm Frank Hofbauer von den Junggesellen, der sich unter anderem als Guildo-Horn-Imitator schon einen Namen im Bornheimer Karneval gemacht hatte.

Die Ehre der Proklamation hatte Pfarrer Wolfgang Hages. Als Motto verkündete Prinz Peter schließlich: "Nur die sich freue, ham nix ze bereue." Die Schautanzgruppe Villip, ein Trude-Herr-Imitator, "Startrompeter" Bruce Kapusta und Renate Fuchs, die "Callas von Köln", krönten den Abend mit ihren Auftritten. Nicht zu vergessen der Auftritt der Vorgebirgsmusikanten.

Meckenheim-Lüftelberg. (rom) Der Saal im Lüftelberger Gemeinschaftshaus an der Petrusstraße war rappelvoll. Alle Garden der Stadt mit ihren Kommandanten, das Stadtsoldatencorps, die Prinzengarde, die Stadt-Garde und die Hausherren, der Lüftelberger Karnevalsclub, bildeten die bunte Kulisse für eine stimmungsvolle Proklamation.

Tollitäten aus der ganzen Umgebung nahmen regen Anteil: das Kernstadtprinzenpaar Robert I. und Therese I., der Volmershovener Prinz Christian II. und seine Elke I. bis zu den Al-Erschern Nobert I. und Lucia I. Mit dem Motto: "Die Österreicher haben ihre Sissy, wir haben unsere Lissy", feierten die Lüftelberger Narren stürmisch ihre neue Prinzessin.

Inthronisiert von Bürgermeisterin Yvonne Kempen ließ die Regentin gleich ihre Macht spüren. Sie verlas elf Gebote und übernahm auch die Macht über die Feuerwehr: "Johannes Hahnenberg wird aufgefordert, den Rosenmontagszug zwecks Sicherung zu begleiten."

Die Bürgermeisterin und Ortsvorsteher Klaus Weiler wurden verdonnert, den Fernverkehr aus Lüftelberg herauszuhalten. Auch die Bahn hat das Sagen abgegeben, denn die Züge werden am Bahnhof Kottenforst angehalten, damit die Fahrgäste den Rosenmontagszug bestaunen können.

Die Lüftelberger, voran Jochen Woiwode als Sprecher des jecken Völkchens, machten ihrer Regentschaft gleich ein Antrittsgeschenk - zwei rote Straßenschilder mit weißer Aufschrift: "Prinzessin-Lissy-Allee" und dem Hinweis "Wien 894 Kilometer". Ihre Adjutanten sind die ehemaligen Tollitäten Elisabeth und Peter Schoenenberg sowie Waltraud Grün und Herbert Schell.

Rheinbach-Wormersdorf. (rom) 300 Luftballons ließen die Adjutanten in Wormersdorf zum Ende der Session von Toni und Renate Küpper fliegen. Für die Inthronisierung des neuen Prinzenpaares bei der 17. großen Prinzenproklamation des Theatervereins "Frohsinn" und des Fanfarencorps der Landsknechte brauchten Ortvorsteher Günther Zavelberg und Bürgermeister Stefan Raetz Engelsgeduld auf der Bühne.

Ein 20-minütiger Marsch durch die jubelnde Menge im Saal der Gaststätte "Zur Tomburg" begründete den Aufmarsch von Prinz Erik I. und Sabine I. (Heitzer).

Eigentlich kennt das Paar den Trubel vom Zuschauen schon, schließlich waren Vater Herbert und Mutter Gabi Heitzer schon 1993/94 die Herrscher über das Land der Liebe, verriet der erste Vorsitzende des Theatervereins, Joachim Arenz.

Nun schlug die Stunde des Ehrensenators Günter Zavelberg, der dem Prinzen die Kette umlegte, und der Bürgermeister bekundete mit der Übergabe des Schlüssels das Ende seiner Macht in Wormersdorf.

Die Tomburgritter nahmen den scheidenden Prinzen als Ritter auf. Die "Kalauer" parodierten Eric Clapton, Herbert Grönemeyer und münzten einen Hit von Peter Maffay um in "Es war Oma".

Rheinbach-Queckenberg. (rom)Die Macht über Queckenberg liegt in den Händen eines 32 Kilogramm leichten Persönchens, das trotz zarter 1,34 Meter über ein sprudelndes Temperament verfügt: Prinzessin Svenja I. (Nussbaum) herrscht seit Samstagnachmittag über den Höhenort.

Bürgermeister Stefan Raetz und Ortvorsteher Peter Eichen übernahmen die Inthronisation.

Der Tollität machten andere närrische Regenten ihre Aufwartung: Rheinbachs Prinzenpaar, Udo und Hannelore I. mit dem Kinderprinzenpaar Patrick II. und Stephanie II., den Wormersdorfern Denise I. und Jérome I. sowie die Meckenheimer Dennis I. (Kerzmann) und Lisa I.

Unter der Leitung von Präsidentin Sibylle Schröder nahm die Achtjährige dann die Huldigungen der Tanzgarden mit ihren Tänzen entgegen. Schließlich ist sie seit zwei Jahren aktiv in der Kindertanzgruppe der KG Rot-Weiß Queckenberg.