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"Gleiche Brüder, gleiche Kappen"

"Gleiche Brüder, gleiche Kappen"

Café Schlich zeigt närrische Mützen in Rheinbach

Rheinbach. (rom) Zum ersten Mal in ihrer Geschichte sind 47 Gesellschaften-, Senatoren-, Komitee- und Prinzenmützen der Kölner Karnevalsvereine vereint zu sehen. Die Litzen glitzern silbern und golden.

Samt, Gabardine, Baumwolle und Risspseide beweisen mit speziellen Farben die Zugehörigkeit zum jeweiligen Karnevalsverein. Vor den Vitrinen im Café Schlich eröffnete Bürgermeister Stefan Raetz die Ausstellung, zu der rund 80 Mann der Karnevalsgesellschaft Seiner Tollität "Luftflotte" von 1926 eine eindrucksvolle Kulisse abgaben.

Das Rheinbacher Kinderprinzenpaar Philipp I. und Kim I. war beim Verputzen von 250 Berlinern auch dabei. Die Quetschkommoden-Musik lieferte Gottfried Kündgen. Die Mütze bezeugt Standesbewusstsein. Sie schmückt nur die erste Reihe der Karnevalisten, wie die Prinzen- und Präsidentenversionen. Grün-weiß, rot und blau, aber auch altrosa - die Farben unterscheiden die Vereine auf Anhieb.

Der Baron von Czettritz-Neuhaus brachte 1827 das erste Mal Mützen ins Gespräch: "Gleiche Brüder, gleiche Kappen". 180 Jahre später gibt es sie so zahlreich und in unterschiedlichen Formaten, wie die Vereine und Funktionen. Es gibt sie in Jakobinerform mit umgeschlagenem Zipfel oder nach hinten gerichtet in Prinzenform sowie mit und ohne Fasanenfedern.

Als Schutz vor Wind und Wetter konzipiert, mutierte sie im Laufe der Jahre zum männlichen Kopfschmuck. Ein gesticktes "Senat" zeichnet den Senat aus, Fasanenfedern den Prinzen. Steckt ein Halbmond aus Strass, geformt wie ein C, daran, hat das Gegenüber den Chef, den Präsidenten, vor sich.

Deshalb heißt der Halbmond im Volksmund auch Vitamin C, erläuterte der Initiator der Ausstellung, Dieter Schmidt. 1927 fand Hans Molitor von der Ehrengarde ein solches Abzeichen in einer Theaterkiste und steckte sich das Zeichen an den Hut. Heute tragen alle "Chefs" den Halbmond auf der Mütze - in wenigen Ausnahmen auch mit Brillanten.

15 Kölner Karnevalsgesellschaften trugen ihre Kopfbedeckungen zur Ausstellung bei, die Schmidt von der Luftflotte zusammenstellte. Bis zum 20. Februar sind die Mützen in den Cafés, Vor dem Dreser Tor und Hauptstraße 10, zu besichtigen.