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Session 2008/2009: Statt "Queen Mum" wird sie Prinzessin

Session 2008/2009 : Statt "Queen Mum" wird sie Prinzessin

In Roisdorf regiert fortan Prinzessin Barbara Brumhard-Rehbann - Ulrike Theil wird in Hersel Regentenschlüssel überreicht - In Urfeld wird Kinderprinz Johannes Kuhl vorgestellt

Bornheim-Roisdorf. Den Roisdorfer Jecken der Karnevalsgesellschaft Vorgebirgssterne konnte es am Samstagabend nicht früh genug 19.11 Uhr läuten. Denn dann hatte das lange Warten endlich ein Ende: Vorsitzender Gottfried Gratzfeld und Ortsausschussvorsitzender Wolfgang Mertgen eröffneten in der Aula des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Bornheim die fünfte Jahreszeit.

Getreu ihrem Motto "Mit Frohsinn und Scherz, mir fiere Fastelovend mit Herz!" stellte sich Prinzessin Barbara I. (Brumhard-Rehbann) fröhlich vor. Lampenfieber braucht sie auch nicht zu haben. Als aktives Mitglied im Damenkomitee und in der Tanzgruppe "Speetzebötzje" und als Ehrendame von Prinzessin Karola I. (Bursée) 2006/2007 hat sie den Roisdorfer Karneval bereits mehrmals hautnah miterlebt. Die feierliche Proklamation erfolgt am 10. Januar.

Ihr Beruf führte die gelernte Keramikerin schon früh aus dem Rheinland heraus. Nach Indien, an die Nordsee oder in die nahe Eifel. Zum Karneval kehrte sie jedoch immer wieder zurück. Seit 1994 arbeitet sie als Arbeitstherapeutin in der "Therapeutischen Gemeinschaft Haus Tauwetter". Deren Relief ziert auch ihren Prinzessinnenorden, der wie jedes Jahr von Ernst Gierlich, dem Vorsitzenden der Heimatfreunde Roisdorf, entworfen wurde.

Die ehemalige Villa Imhof am Roisdorfer Brunnen wurde 1980 abgerissen. Für Unterhaltung sorgten die Kindertanzgruppe und das Damenkomitee der Vorgebirgssterne. Unterstützt wurden sie von der Damentanzgruppe Widdig und DJ Flasher.

Bornheim-Hersel. "Wir haben etwas Hübsches, wir haben etwas Charmantes, wir haben etwas Herrliches zu proklamieren!", begrüßte Willi Witte, der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft Hersel-Uedorf, seine Gäste am Samstagabend in der Rheinhalle in Hersel.

Knapp 500 Jecken waren zur Karnevalsessionseröffnung "Alles unger eenem Hoot 2008" zusammengekommen, um der neuen Prinzessin einen gebührenden Empfang zu bereiten. "Wir in Hersel sind mal wieder an der Spitze", schwärmte Ortsvorsteher Frank Krüger in seiner Proklamationsrede.

Als erster der sieben Ortsverbände Bornheims überreichte er Ulrike I. (Theil) den Regentenschlüssel. Von nun an wird die in Urfeld lebende Friseurin mit den Hofdamen Jacqueline Büttner und Silvia Obert die Geschicke der Herseler Narren lenken. Ihr Vater, der Kabarettist Christian Gehlen, und die Zeit als Tanzmariechen und im Vorstand der Karnevalsgesellschaft dürften die beste Schule hierfür gewesen sein.

"Sie hätte Queen Mum werden können, aber nein, sie lässt sich zur Prinzessin krönen", sagte Krüger. Prinzessin Ulrikes I. Tochter Jacqueline ist in diesem Jahr nämlich Maikönigin. Gerade frisch in ihrem Amt, ließ sie es sich nicht nehmen, umgehend ihre elf Gebote für die kommende Session zu verkünden. "Denn in 109 Tagen endet meine Prinzessinnenzeit ja bereits schon wieder", erklärte sie in ihrer Ansprache.

Das elfte und wohl wichtigste lautete "Nehmt mich in Eure Karnevalsherzen auf". Wie man an den Reaktionen im Publikum bemerken konnte, ist das in den beiden Rheinorten bereits geschehen. Anschließend verteilte Ulrike I. ihren Orden, den ein Bild ihrer Eltern ziert. "Weil Ihr für mich Karneval und Hersel bedeutet", begründete sie ihre Wahl. Getreu ihrem Motto "Hersel am Rhein voll Sonnenschein, lädt alle Jecken zum Feiern ein", feierten sie den Auftakt in die Session bis in den frühen Morgen.

Unterhalten wurden die Gäste von einem bunten Programm mit Humor, Tanz und Musik. Werbefachmann Bernd Stelter präsentierte seine neuen Gags, und auch das Tambourcorps, die Tanzgruppen der TuS Germania Funken, De Sabbelköpp und eine Tombola sorgten für Abwechslung, das Duo Achim und Otto für die Musik.

Wesseling-Urfeld. Urfeld hat wieder einen Johannes. Am Samstagabend wurde in der Mehrzweckhalle in gemütlicher Runde neben den neuen Gardetänzen des Tanzcorps der Prinzengarde Wesseling-Urfeld auch der neue Kinderprinz vorgestellt. Der elfjährige Johannes Kuhl löst somit seinen Vorgänger und Namensvetter, Johannes Klein, ab.

Johannes II. wurde der Karneval förmlich in die Wiege gelegt. "Seit ich zwei Jahre alt bin, fahre ich mit meinem Vater auf dem Exprinzenwagen im Urfelder Rosenmontagszug mit", erklärte der Junge seine Begeisterung. Sein Vater Hans-Josef Kuhl ist Mitgründer der Prinzengarde Urfeld und war 1977 selbst einmal Kinderprinz. Johannes II. besucht die 5. Klasse des Collegium Josephinum in Bonn.

Bei den Musikfreunden Urfeld lernt er Schlagzeug spielen, in Sankt Thomas ist er Messdiener, und beim SC Widdig agiert er in der D-Jugend als Abwehrspieler. Zum ersten Mal in diesem Jahr war auch das neue Maskottchen der Garde dabei: Urfelinchen, ein kuscheliger Riesenbär, der den Tänzerinnen bei ihren Auftritten Glück bringen soll.

"Mädels, stellt Euch auf", forderte die Vorsitzende des Tanzcorps der Prinzengarde Wesseling-Urfeld, Giovanna Keilhau, ihre 75 Mädchen auf. Drei Tanzgruppen im Alter von fünf bis 25 Jahren proben bereits seit Monaten unter der Leitung von Susanne Kirchartz und Marion Gasper zwei Mal wöchentlich.

Dank dieser Übung und dem Urfelinchen klappte dann auch alles reibungslos. Zu den Karnevalshits der Paveier und Brings führten die Tänzerinnen ihre neuen Choreografien vor - die Zuschauer waren begeistert. Auch die beiden Schwestern von Johannes, Caroline und Anne, waren dabei.