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Prunksitzung der Alfterer Großen Karnevalsgesellschaft: Von feinen Damen und Miezekätzchen

Prunksitzung der Alfterer Großen Karnevalsgesellschaft : Von feinen Damen und Miezekätzchen

Auch beim Fastelovend es nützlich, zuerst die Formalien zu erledigen, bevor die Stimmungskorken knallen. Nach dieser Devise hatte die Alfterer Große Karnevalsgesellschaft ihre Prunksitzung am Samstagabend in der Gaststätte Spargel Weber programmiert.

Ein anständiger Einmarsch mit Pauken, Trompeten, Funkenmariechen, Gardeoffizieren und einem Prinzenpaar gehört aber in jedem Falle an den Anfang. Als "Eisbrecher", so Gardekommandeur Robert Fuhrmann, sorgte seine Truppe für die richtige Einstellung in dem proppenvollen Saal.

Kinder, es gibt an allen Ecken immer wieder neue Jecken", lautete der Refrain des Liedes, mit dem die Kinderprinzessin Alfreda Marie I. und Prinz Christopher I. die als Piraten, Chinesen, Al Capones und Miezekätzchen verkleideten Narren im Saal zum ersten begeisterten Applaus hinrissen. Besonders die junge Prinzessin Marie I. sang höchst temperamentvoll, klar und sicher. Ein professioneller Auftritt am Mikrofon, der das Prädikat "hinreißend" verdient hat.

Dann also das Ordenswesen: Der 85-jährige Hein Krämer wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft zum Ehrensitzungspräsidenten ernannt. Und weil er schon alle Orden hat, wurde ihm eine Ehrennadel ans schillernde Jecken-Revers geheftet. "So lang et joht, muss et jon", sagte der Dekorierte in einem kurzen "Exklusivinterview" mit dem GA.

"Wir haben auch noch anderes Programm", eröffnete Sitzungspräsident Manfred Nettekoven den folgenden jecken Bilderbogen. Die "Zwei Jeflappte" in Clowns-Fracks mit Klarinette und Geige machten die Türöffner. Ihre Witze über Schwiegermütter, Ehestreitigkeiten und Homosexuelle waren zwar nicht ganz neu, das Publikum lachte aber trotzdem. Beim Auftritt der Frauengesangsgruppe "Die Rurwürmer" wurden die Schunkelnerven im Publikum stark gereizt. Je länger Yvonne, Meike und die vier anderen Frauen populäre Schlager zum Besten gaben, desto höher schlugen die Wellen.

Heidi Gummersbach vom Damenkomitee hielt als hinterlistige Kirchgängerin den Zuhörern den Narrenspiegel vors Gesicht. Vorn begrüßte sie die Kirchenbesucher mit zuckersüßem Gesicht und sobald diese außer Hörweite waren, fing sie an, heftig abzulästern. Besonders stolz war man in Alfter darauf, dass die Dialoge von der Autorin Edith Schumacher sozusagen "hausgemacht" waren.

Weitere Höhepunkte der Prunksitzung schlossen sich mit der Mundartband "Die Kröetsch" aus Eschweiler, Büttenreden und Showtänzen an. Das jecke Alfter erlebte einen ersten Höhepunkt dieser kurzen Session.