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Maskerade: In acht Minuten zum Traumkostüm

Maskerade : In acht Minuten zum Traumkostüm

Wie frau mit einfachsten Mitteln jeder Karnevals-Party einen Hauch von Orient verleiht, zeigen Kosmetik-Expertin Claudia Lennartz und Susanne Pfreundtner aus Bad Honnef. "Wichtig ist: Jeder kann es wirklich leicht nachmachen - und ist perfekt verkleidet", sagt die Inhaberin von "Facelines Beauty Wellness".

Die Zutaten sind solche, die frau im Schrank haben dürfte: Schwarze Hose, Tunika oder Bluse, Tücher als Schärpe und für die Schultern, Ketten, Armreifen, eventuell eine dunkle Perücke, Glitzer- oder Pailletten-Band. Susanne Pfreundtner: "Manchmal lohnt der Blick in die Weihnachts-Deko-Kiste."

Einfach, aber effektvoll ist die Schminke. Grundiert wird die Haut mit Tagescreme, "damit sie geschützt ist", bei Bedarf folgt Make-up. Mit einem Wattepad wird Goldpuder oder -Lidschatten aufgetupft. Lidstrich mit Kajal, über und unter den Wimpern aufgetragen und verlängert, verleiht Mandelaugen.

Mit einem Pinsel kommt Glitter auf die Lider. Kajal oder Eyeliner braucht es auch für die Ornamente, denen wieder Glitter Glanz verleiht. Volumen-Mascara oder, so zur Hand, künstliche Wimpern, roter Lippenstift - fertig ist die Maskerade. Lennartz' Tipp: "Beim Auftragen der Ornamente stellt man sich am besten schräg vor den Spiegel."

Erzieherinnen in Kindergärten sind von Haus aus kreativ. Jutta Bolloff aus dem Bad Neuenahrer Blandine-Merten-Haus zaubert in sage und schreibe acht Minuten ein Zauberer-Kostüm. Bestehend aus einem blauen Samtumhang und einem spitzen Hut. "Wer nicht nähen kann, der kauft ein Stück Stoff, das er nicht umsäumen muss", so Bolloff.

Der Stoff wird doppelt gelegt, in die Mitte ein 22-Zentimeter-"Loch" für den Kopf geschnitten. Sollte der Mantel rutschen, kann er mit einem Gürtel fixiert werden. Der Hut des Magiers wird, nachdem er aufgerollt ist, verklebt und mit der Schere "begradigt", so dass er auf Kinderköpfen hält. Wer mag, der fädelt noch einen Faden oder eine Schnur an beide Seiten, damit der Hut selbst im hitzigsten Gefecht nicht verloren geht.

Mila Joistgen (2) aus der Raupen-Gruppe lässt sich mit den anderen schnell für die Arbeit begeistern, die viel Zeit in Anspruch nimmt: das Ausschneiden der größeren Sterne aus Glitzerfolie für den "Mantel" und der kleineren für den Hut. Und ideenreich wie Erzieherinnen sind, hat Bolloff noch eine Mädchen-Variante im Ärmel: den Hut mit selbstklebender Glitzerfolie verschönern und Kreppbänder auf die Spitze kleben - fertig ist das Feen-Modell.

Ingeborg Siebel ist schon eine jecke Nudel, war im Elferrat der Sankt Augustiner Stadtverwaltung, liebt es, tanzen zu gehen und alternativ Karneval zu feiern. Gekaufte Kostüme sind ihre Sache nicht, sie denkt sich immer etwas Eigenes aus. Früher schwofte die Mendenerin beim Lumpenball in Menden. "Aber den gibt es ja leider nicht mehr", sagt die 52-jährige Verwaltungsmitarbeiterin im Kulturamt.

Lumpen waren es nicht, die sie damals trug, obwohl: Auch daraus würde sie etwas Witziges zaubern. Jedes Jahr wieder wird ihre jecke Fantasie geweckt, an Weiberfastnacht, wenn sie das Radio einschaltet und Karnevalslieder hört. Dann schaut sie, was ihre "Riesenkiste" so alles hergibt. Eine Kiste, in der die textilen Requisiten vieler vergangener Karnevalssessionen zu finden sind. "Ich bin immer last minute mit meinem Kostüm", sagt sie.

Und sie ist kreativ, feierte schon als Obst- und Gemüsekorb oder Aquarium. Der Obstkorb: einfach ein Loch reinschneiden, Hosenträger dran, Früchte rein, Wirsingblätter auf den Kopf und fertig. Ihr Vorschlag für diese Session: die "Rosenkönigin". In null komma nix hat sie die Utensilien gefunden und angelegt und sieht perfekt aus. Auch Tochter Anne: Flugs ins Dirndl, und schon lacht einen ein bayerisches Mädel an. Fehlt nur der jecke Ehemann Ralf. Aber der wird sicher auch in der Karnevalskiste fündig.

Wohl dem, der eine Oma hat. Vor allem, wenn sie von Beruf Schneiderin ist und auch noch eine Ader für den Karneval hat. Die fünfjährige Maya Urfey war glücklich, als Oma Helga Urfey ihr die Gardeuniform umnähte. Schließlich wächst man in dem Alter ständig. Wer keine Uniform im Schrank hat, dem rät die 63-jährige Schneiderin zum schnellen Kostüm: Der FC-Fan ist schnell im rot-weißen Dress.

"Weiße Jeans und weißes T-Shirt aus dem Schrank, es tut auch eine andere Hose. Embleme des FC gibt es überall zu kaufen, Geißböcke, FC-Logos oder Köln-Wappen lassen sich leicht aufbügeln. Dazu sind rot-weiße Ringelsöckchen ein Muss. Schicker sind natürlich die weiteren Hosen.

Wer sich ein bisschen mit der Nähmaschine auskennt: Einfach von einer passenden Hose einen großen Abdruck machen und mit Satin eine flotte Schlabberhose nähen. Naht innen und Seitennaht, dazu ein Gummizug, und fertig ist das jecke Outfit. Dazu passt eine Mütze in den Vereinsfarben. Jeder könne seine Fantasie spielen lassen. Urfey macht allen Jecken Mut: "Es muss nicht perfekt sein, Hauptsache, es gefällt und ist bequem."