Kindertollitäten - Session 2008/2009 : Jecker Törn mit der fidelen Flotte
Hennefer Damenkomitee setzt die närrischen Segel - Sövener Kinderprinz inthronisiert - Tempo 50 in Darscheid - Rheinlandorden für engagiertes Duo "Huusmeister vom Bundesdaach"
Hennef. "Leinen los und Schiff ahoi", rief Präsidentin Andrea Kader, und die begeisterten Jecken im Saal jubelten ihr und dem Damenkomitee "Fidele Flotte" in bester Schunkellaune zu.
In der Aula der Kopernikus-Realschule wurden am Samstag die Segel gesetzt und das Jeckenschiff klar gemacht für den fröhlichen Törn durch die Karnevalssession. Ein Höhepunkt wie in jedem Jahr war der Eigenvortrag "Zum Blauen Bock" der Fidelen Flotte mit Unterstützung ihrer närrischen Freunde aus Oberroden in Hessen. Ein ganz besonderer Abend wurde die Sitzung für Anna Döhler.
Willi Severin, Bezirksvertreter des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel, überreichte der fidelen Dame im Auftrag des Bundes Deutscher Karneval den goldenen Verdienstorden mit Brillanten. Seit 50 Jahren schippert das Ehrenmitglied mit der Fidelen Flotte munter durch den Karneval. Mit an Bord an diesem fröhlichen Abend waren "Ne Bergische Jung" (Willibert Pauels) und "Dä Blötschkopp" (Mark Metzger) sowie "De Huusmeister vom Bundesdaach".
Für die richtige musikalische Stimmung sorgten Brings, die A-cappella-Band "Die Wanderer" und "Die 3 Colonias". Akrobatisches präsentierten die "Kammerkätzchen & Kammerdiener". Auch die Sweet Kisses zeigten einen sehenswerten Tanz. Erst zu später Stunde ging das Flottenschiff wieder im Heimathafen vor Anker.
Darscheid. Eigentlich sollte die zulässige Höchstgeschwindigkeit für die Ortsdurchfahrt in Darscheid erst mit dem Beginn der Kanalbauarbeiten von Tempo 70 auf Tempo 50 reduziert werden. Da aber das Uckerather Prinzenpaar Frank-Toni I. und Manuela I. (Rosenstein) den Wunsch nach Temporeduzierung in ihrem Heimatort in ihren närrischen Paragrafen formuliert hatte, enthüllten Bürgermeister Klaus Pipke und sein Vize Thomas Wallau im Beisein des Prinzenpaares samt Gefolge bereits am Samstag das neue Tempo-50-Schild.
"Es wohnen zwar nur 34 Parteien in Darscheid, die haben aber Kinder", sagte der Prinz. Klaus Pipke pflichtete bei. "Hier wird schon gerast, darum ist eine Temporeduzierung das richtige Signal."
Söven. Zu einem regelrechten Tollhaus avancierte am Samstagabend der Sövener Hof bei der Prunksitzung der Rot-Weißen aus Söven. Denn neben der Proklamation des Kinderprinzenpaares durften die knapp 350 knatschverdötschten Jecken mit Mario I. (Hirt) und seiner Frau Claudia III. die Hennefer Tollitäten aus den eigenen Reihen begrüßen. Beim Einmarsch hielt es keinen mehr auf seinem Sitz.
Die Inszenierung hätte nicht bewegender sein können: Kurz vor 17 Uhr verdunkelte sich der große Saal, um wenige Sekunden später von hunderten Wunderkerzen wieder erleuchtet zu werden. Auf den Tischen stehend begrüßten die Sövener so "ihr" Prinzenpaar samt Gefolge. "Oh, wie ist das schön" stimmten die Jecken während des Einmarschs an. "Gänsehautfeeling beim sichtlich bewegten Prinzen, der auch Präsident des Sövener Karnevalsclubs ist und zum ersten Mal seit zehn Jahren die Moderation an den Vorsitzenden, Ronald Wenzel, abgeben musste.
"Ein komisches Gefühl", so Hirt, "aber auch der absolute Höhepunkt", ging doch für ihn und seine Frau ein Traum in Erfüllung. Ausgelassen bedankte er sich bei seinem Gefolge und verteilte seinen Adjutanten Spitznamen auf der Bühne. So taufte er den 1. Vorsitzenden der KG "Quer durch de Waat" auf "Eros Ramazotti" und fügte schmunzelnd hinzu, dass man das Eros eigentlich aber auch weg lassen könne.
Besondere Freude kommt bei Claudia III. angesichts der Möglichkeit die komplette Session gemeinsam mit dem Sövener Kinderprinzenpaar Robin I. (Benthe) und Zoe I. (Faßbender) zu verbringen, welches wenige Minuten zuvor den symbolischen Rathausschlüssel von Bürgermeister Klaus Pipke entgegen nahm. "Im Epizentrum des Hennefer Karnevals", wie dieser angesichts der Stimmung feststellte, stellten sich die beiden Jungtollitäten mit einem charmanten Gedicht vor und brachten den Saal in schon fast perfektem "Kölsch" zum Lachen.
Dabei ist die kleine Zoe gerade mal sieben Jahre alt, dennoch mit dem Karneval schon bestens bekannt. Schließlich waren auch schon ihre Schwester Xenia, sowie ihr Bruder Noel schon Kindertollitäten in Söven. Knapp zwei Jahre älter ist ihr Prinz Robin. Carrera-Bahn fahren und Lenkdrachen steigen lassen sind neben der "5. Jahreszeit" seine größten Hobbys.
Für Stimmung sorgten im Anschluss unter anderem noch die Mädchen der Tanzgruppe Söven, das Kölner Kulttrio "3 Colonias", "Dä Blötschkopp", sowie Lokalmatador Werner Nüchel. Die "Melodias" sorgten wieder für die musikalische Begleitung des närrischen Treibens. Und so feierte die als Hexen, Piraten, Clowns oder als Kühe verkleidete jecke Bande noch bis spät in den Abend ihr Prinzenpaar.
Siegburg. Axel Foppen und Frank Fander besuchten die Tönnisberger im Schützenhaus besonders gern. Im Karneval sind sie besser bekannt als "De Huusmeister vom Bundesdaach". Doch auch "bei jedem guten Zweck sind wir dabei" sagt Fander. Beide engagieren sich für krebskranke Kinder und treten oft in Krankenhäusern oder Altenheimen auf. Dafür überreichten Bürgermeister Franz Huhn und Tönnisberger-Präsident Hans-Willy Caspar ihnen den Rheinlandorden "Das Goldene Herz".
Die KG kürt damit seit 38 Jahren bekannte Karnevalisten, die sich sozial engagieren. Jedoch glänzten nicht nur die beiden neuen Ordensträger, sondern auch das Siegburger Prinzenpaar. Ebenfalls dabei waren Stimmungssängerin Alexandra, die TeichGirls Kreuzkapelle, "Ne komische Hellije" und die Mertener Traumtänzer. Bauchredner-Comedy brachte Gerard mit Dino und Freddy in den Saal.
